SOL

Farbenfroh geschriebene Jugendfantasy - für mich ein wunderbares Lesevergnügen

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hapedah Avatar

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Reino del Sol ist eine farbenfroh beschriebene Fantasywelt, in der die Götter, ihre halbgöttlichen Kinder und die Menschen gemeinsam leben. Einst hatte sich Sol geopfert, um die bösartigen Obsidian-Götter zu verbannen - alle zehn Jahre muss dieses Opfer wiederholt werden, um Sols Schutz zu erneuern. Dafür treten zehn Halbgötter in einem Wettkampf gegeneinander an, wer den niedrigsten Platz erreicht, verliert sein Leben und rettet damit das Land. Teo, der Sohn der Vogelgöttin Quetzal wird zu seiner Überraschung für den Wettbewerb ausgewählt, obwohl er doch ein Jade-Halbgott ist und dadurch niederer angesehen wird, als die heldenhaften Golds. Um zu überleben schließt er sich mit seiner besten Freundin Niya, die zu den Gold-Halbgöttern gehört und dem Außenseiter Xio, der ebenfalls das Kind einer Jade-Gottheit ist, zusammen.

"SOL. Das Spiel der Zehn" von Aiden Thomas ist eine wunderbar fantasievoll erzählte Geschichte, die von mexikanischer Mythologie inspiriert wurde. Dadurch hat sich der Beginn des Leseerlebnisses wie das Eintauchen in eine sehr fremdartige Kultur angefühlt und es hat mir viel Freude bereitet, die schillernden Facetten dieser farbenfrohen Welt zu entdecken. Diversität ist hier selbstverständlich, im Text werden Neopronomen verwendet, die ich zwar in dieser übersetzten Form noch nicht gelesen hatte, an die sich das Auge aber schnell gewöhnen konnte. Teo war mir sofort ans Herz gewachsen, trotz seines halbgöttlichen Status kämpft er mit typischen Teenagerproblemen und versteckt seine Flügel unter der Kleidung, da sie seit seiner Gender-Bestätigungszeremonie in der Mauser sind.

Der Schreibstil ließ mich locker-leicht durch die Seiten gleiten und auch die Spannung war meiner Meinung nach perfekt dosiert. Die Handlung lebt nicht allein von den verschiedenen Wettkampf-Szenarien, es gab auch viel Raum für die persönliche Entwicklung des Protagonisten, ich habe die Mischung zwischen Turnierspielen und Freizeit-Interaktionen als ausgewogen empfunden. Einige der Teilnehmer hätte ich mir zwar etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, doch das ist ein winziger Kritikpunkt, der das Lesevergnügen für mich nicht geschmälert hat. Das Ende hat mich gespannt zurück gelassen, umso mehr freue mich bereits auf den Folgeband. Insgesamt habe ich mich prächtig unterhalten gefühlt, so dass ich für diese Lektüre eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Aiden Thomas hat eine farbenfrohe Welt geschaffen, in die ich mit Freude eingetaucht bin. Die Selbstverständlichkeit, mit der hier Diversität in die Geschichte eingearbeitet ist, gefällt mir sehr gut. Sympathische Figuren und eine spannende Handlung machen diesen Roman zu einem wunderbaren Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.