SOL

Nervig, aber gut

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michelle.clps Avatar

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Die Cover-Gestaltung ist ansprechend, fröhlich und bunt. Das könnte schon als Hinweis auf ein regenbogenfröhliches Gendern sein, das einen als Leser erwartet.
Das Buch habe ich erst als langweilig und gender-nervig eingestuft, aber ab ca. Seite 150 nimmt es dann doch an Fahrt auf. Die zehn Kinder, die hier teils freiwillig um die Ehre ihres eigenen Todes kämpfen sollen, wollen, müssen, sind charakterlich sehr unterschiedlich gezeichnet. Durch viele Abenteuer hindurch wird dem Leser mit der Brechstange die Wertigkeit von Menschlichkeit, Rücksichtnahme und Akzeptanz jeglicher sexueller Neigungen eingetrichtert. Auch dass eine Oberste Göttin eine wichtige Rede direkt synchron in Gebärdensprache ausführt, weil ein einziges Kind gehörlos ist, wäre zwar wünschenswert, aber im Buch deplatziert und übertrieben. Dass jedes Mädchen, das im Alter von vierzehn Jahren beschließt, sie fühle sich als ein ,,er“, auf Wunsch eine Mastektomie erhält, finde ich psychologisch sogar eher höchst fragwürdig.
Das Buch ist alles in allem gut geschrieben und in seiner Art lesenswert, meiner Meinung nach aber nicht für Kinder.