SOL

Schillernd, farbenfroh, divers

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april1985 Avatar

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》Am Anfang gab es nur Sol inmitten eines Sternenmeeres. Mit den Händen klappte sier Sternenstaub auf und formte daraus die Welt.《

(Zitat aus ‚Sol – Das Spiel der Zehn‘, S. 7)

Darum geht’s:

Nie hätte der 17-jährige Teo gedacht, dass er als Teilnehmer bei den Sonnenspielen auserwählt wird. Diese Ehre, ein Opfer für den Sonnengott Sol zu erbringen und dadurch die Welt vor den bösen Obsidians zu beschützen, gebührt eigentlich nur den Golds. Und Teo ist ein Jade, ein Halbgott niederer Herkunft. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Niya, einer Gold, und dem Außenseiter Xio, ist Teo fest entschlossen als Sieger aus dem Wettkampf hervorzugehen. Denn wer verliert, wird der Sonne geopfert.

Meine Meinung:

Ich habe bislang alle Bücher von Aiden Thomas sehr gerne gelesen. Ich liebe es wie er Mythen und Märchen in seine Geschichten verwebt und diesen damit eine ganz persönliche Note verleiht. Auch ‚Sol – Das Spiel der Zehn‘ ist eine ganz besondere Geschichte mit Aiden Thomas‘ unverkennbaren Stil. Queer, schillernd, bunt und göttlich.

In ‚Sol – Das Spiel der Zehn‘ eröffnet sich eine vielfältige, in allen Farben des Regenbogens leuchtende Welt, tief verwurzelt in der lateinamerikanischen Mythologie. Vor Tausenden von Jahren hat sich Sonnengott Sol geopfert, um das Böse zu verbannen. Damit das so bleibt, ist es jetzt an den Semi-Dioses, den Nachfahren der Götter, sich für Ehre und Ruhm zu opfern und das Licht der Sonne zu tragen. Diese Ehre fällt normalerweise den Golds, den stärksten und mächtigsten Halbgöttern zu. Diese werden ausgebildet sich bei den Sonnenspielen, die alle 10 Jahre ausgetragen werden, zu beweisen. Doch dieses Mal ist einiges anders, als der 17-jährige Teo, ein Jade-Halbgott niederer Herkunft, auserwählt wird, um an dem gefährlichen Wettkampf auf Leben und Tod teilzunehmen. Zum Glück hat Teo seine besten Freunde Niya und Xio an seiner Seite.

Ich mochte die Charaktere, allen voran natürlich Teo, und auch deren Entwicklung richtig gerne. Und ich bin wieder einmal beeindruckt von der Diversität und den LGBTQ-Themen, die Aiden Thomas aufgreift. Begeistert hat insbesonders wie natürlich und selbstverständlich sich Diversität „anfühlt“. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich mir den deutschen Neo-Pronomen sier und sies so meine Probleme hatte. Irgendwie bin ich bis zum Schluss mehr darüber gestolpert und habe mich auch dabei ertappt, das ganze als ’sie‘ zu lesen. Sprich erst recht ein Geschlecht zuzuordnen, was ja nicht im Sinne der Geschichte ist. Nicht alles was im Englischen gut funktioniert eignet sich für die deutsche Sprache. Ich denke, dass ich mit they/them besser zurecht gekommen wäre.

Die Handlung selbst fand ich von der Idee her absolut spannend und genial. Wie gesagt, mit mythologischen Themen, Legenden, der mexikanischen Kultur und den Traditionen kann man mich eigentlich immer packen. Und ‚Sol‘ bietet jede Menge davon. Teilweise wurde es sogar richtig kompliziert, vorallem was die Vielzahl an Personen und Namen betrifft. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Wettkampf mehr Raum bekommen hätte. Vorallem den Einstieg und den Mittelteil des Buches fand ich sehr gestreckt. Dafür hat das letzte Drittel wieder einiges gut gemacht. Das Ende macht definitiv Lust auf die Fortsetzung.


》Aurelius bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, doch seine Munkwinkel hoben sich zu einem Lächeln. Die Art von Lächeln, die seine Augen noch wärmer aussehen ließ 《…》Es lenkte Teo so sehr ab 《…》 Jeder Nerv in seinem Körper tanzte und kribbelte.《

(Zitat aus ‚Sol – Das Spiel der Zehn‘, S 292 ff.)

Fazit:

Zwar nicht mein liebstes Buch von Aiden Thomas, aber definitiv nicht mein letztes Buch des Autors. Was mir an Handlung etwas gefehlt hat, wurde mit einer schillernden, farbenfrohen und queeren Welt, verwoben mit mexikanischer Mythologie und Legenden, aufgewogen.