SOL

Toller und überaus bunter Auftakt

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meisenhüter Avatar

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Da ich großer Vogelfan bin und gerne Fantasy lese, hat mich bei diesem Buch bereits das aufwendig gestaltete Cover angesprochen. Und auch der Inhalt hat mich überzeugt: Den Protagonisten Teo hab ich gleich ins Herz geschlossen. Als Sohn der Vogelgöttin Quetzal kann er mit Vögeln sprechen und wir lernen auch gleich auf den ersten Seiten seine rebellischen, heldenhaften, aber auch verletzlichen Seiten kennen. Dazu noch diese wirklich erfrischende südamerikanisch angehauchte sehr bunte Welt mit vielen kreativen Charakteren, Städten und Tieren. Das namensgebende Spiel der Zehn erinnerte mich erst von der Idee her an die Tribute von Panem, war dann in der literarischen Ausführung aber doch etwas ganz Eigenes. Hier hat mir auch gefallen, dass die verschiedenen Charaktere tatsächlich eine Entwicklung durchmachen und wir auch von den Hintergründen Einzelner erfahren, sodass auch das Handeln einiger zunächst nicht so sympathischer Charaktere nachvollziehbarer wird. Ich will an dieser Stelle nicht spoilern, nur soviel: Es kommt auch zu einigen überraschenden Wendungen, grade das Ende hat mich noch einmal richtig mitgenommen und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen. Was vielleicht manche Leser stören könnte: Es gibt im Verlauf auch den einen oder anderen nicht-binären Charakter und als Übersetzung für das englische Pronomen „they“ wurden im Deutschen „sier“ und einige mir bis dahin nicht wirklich geläufige Beugungen davon verwendet (siesem, sieser, siem, dier usw.). Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man das nicht etwas einfacher hätte lösen können, man gewöhnt sich auch dran, nur musste ich manchmal den Lesefluss unterbrechen und nachdenken, was eigentlich gemeint ist. Der Geschichte selbst tut das aber keinen Abbruch und im Verhältnis kommen diese Worte auch in noch gut verdaulichen Mengen vor. Fazit: Eine wunderbare, mitreißende, bunte Geschichte mit sympathischen und nachvollziehbaren Charakteren. Wer Fantasy und spannende Geschichten mag und auch etwas für queere Figuren übrig hat, wird dieses Buch lieben.