Die Zeit zwischen Liebe und Tod

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justm. Avatar

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Schweren Herzen stimmt Ina dem Umzug ihres Großvaters ins Hospiz zu.
Nicht ahnend, daß dort nicht nur ihre Vorstellungen über solche Einrichtungen über den Haufen geworfen werden, sondern an einem Ort wie diesem, die Liebe auf sie warten könnte.


Man kann sich natürlich fragen, ob die Idee von Autorin Josefine Weiss eine Liebesgeschichte ausgerechnet in einem Hospiz spielen zu lassen, kreativ oder eher geschmacklos war. Entscheiden muß das jede*r für sich selbst.

Auf jeden Fall ist aber von Anfang an klar, daß die hier erzählte (Liebes-)Geschichte eine Ende haben wird. Sogar ein absehbares.
Trotzdem gelingt es Weiss, wenn auch des öfteren mit viel zu süßlicher und kitschiger Sprache eine bittersüße Geschichte zu erzählen, die einen, gerade auch wegen ihrer Besonderheit, mitreißt.

Leute, die wie ich, nahe am Wasser gebaut sind, sollten auf jeden Fall ein bis zwei Taschentücher bereit halten, denn aufgrund des Settings ist ja von Anbeginn an klar, wie die Geschichte enden wird. (Und selbst zwischendurch liefen bei mir immer wieder Mal die Tränen.)

Auch wenn offensichtlich ist, daß es hier kein wirkliches Happy End geben kann, so beweist die Geschichte ein Mal mehr, daß die Zeit, die man miteinander hat, so kurz sie auch sein mag, mehr wert ist, als wenn man sie eben gar nicht miteinander gehabt hätte.
Und das es für die Liebe und Gefühle nicht immer einen richtigen Ort oder eine richtige Zeit gibt.

Auf jeden Fall schafft "Solange gehört das Leben noch uns" ein kleines, aber lange überfälliges, Denkmal für Hospize und ganz besonders für deren Bedienstete.