Beeindruckender Roman über eine ungewöhnliche Familie

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-madita- Avatar

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Wer ein Buch nach im Stile des "bekannten Safier" erwartet hat, wird sich wundern. Und wird überrascht sein. Meiner Meinung nach darf man sich sogar auf die Überraschung freuen, denn so persönlich kannte man den Autor bisher nicht.

Worum geht es nun in "Solange wir leben"? Es geht um David Safier, aber noch viel mehr geht es um seine Eltern. Ein ungleiches Paar, dass - um eine gängige Formulierung zu verwenden - auf Umwegen und durch Zufall zueinander gefunden hat. Er: Holocaust-Überlebender, geboren in Wien, geflüchtet nach Israel, auf Zwischenstation in Bremen. Sie: Eine junge Witwe mit einem kleinen Kind, ohne Schulabschluss, Verkäuferin in einem Kaufhaus. Die Beiden trennen nicht nur buchstäblich Welten, sondern auch noch 20 Jahre im Lebensalter.

Und dennoch kommen sie zusammen, bewältigen schwere Zeiten gemeinsam. Die Hürden sind Alkohol, finanzielle Krisen und nicht zuletzt das Nachwirken der Kriegszeit - für beide jeweils anders, aber dennoch traumatisch.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist zwar als Roman klassifiziert, aber aus Interviews mit David Safier weiß ich inzwischen, dass die fiktionale Komponente sich um einen weitgehend wahren Kern windet.

Eine uneingeschränkte Empfehlung von mir!