Bewegende Familiengeschichte

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blubie Avatar

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Ich gebe zu, ich habe bisher noch kein Buch von David Safier gelesen. Zwar stehen "Ein mieses Karma" und "Jesus liebt mich" schon eine lange Weile in meinem Bücherregal, allerdings ungelesen. Das aktuelle Werk, das am 18.April erscheint, hat aber nichts mit den lustigen gelben Unterhaltungsbüchern zu tun.
Schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich wollte den Roman unbedingt lesen - vielen Dank an dieser Stelle an Vorablesen.de und Rowohlt für das Rezensionsexemplar.

Was für ein Buch! Was für eine, vom Schicksal gebeutelte, Familie! David Safier beschreibt das Leben und das Kennenlernen seiner Eltern, und diese Geschichte könnte einem Hollywood Blockbuster entsprungen sein. Wenn man bedenkt, dass sein Vater - ein Wiener Jude - den Nazis entkommen konnte und nur er und seine Schwester als einzige der Familie den Holocaust überlebt haben, das alleine wäre schon ein Buch wert.
Während sein Vater sich im weiteren Lebensverlauf voller Zweifel, aber immer wieder voll purer Lebenslust, durch das Leben schlägt und unruhig durch die Welt zieht, wie ein Vagabund, so ist seine bremer Mutter eine bodenständige Überlebenskämpferin.
Diese Familiengeschichte könnte spannender und packender kaum sein, sie zu lesen war ergreifend und am Ende war ich sogar nah am Wasser gebaut.
Was für ein Segen, dass David Safier schreiben kann und somit seinen Eltern ein liebevolles Denkmal setzt, die er zu keinem Zeitpunkt verklärt zu Helden stilisiert, sondern sie sehr menschlich mit all ihren Fehlern darstellt.

Schade nur, dass das Lektorat einige Logik- und Schreibfehler übersehen hat, das hat weder Herr Safier noch dieses wunderbare Buch verdient.

Ich kann "Solange wir leben" vollumfänglich und uneingeschränkt empfehlen.