Die bewegende Liebesgeschichte seiner Eltern

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maria-luise Avatar

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Der Autor und Drehbuchautor David Safier, erzählt in seinem neuen Roman „Solange wir leben“, die bewegende Liebesgeschichte seiner eigenen Eltern, die mit wenigen fiktiven Elementen erweitert wurde..

Inhalt:
Was ist stärker, die Liebe oder das Schicksal?

David Safier erzählt in diesem dramatischen und zärtlichen Roman die Geschichte seiner Eltern: Sie führt uns vom Wien des Jahres 1937, durch die Gefängnisse der Gestapo, nach Palästina, wo sein Vater Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Seine Mutter Waltraut wächst als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen auf, erlebt Kriegszeit, Trümmerjahre und Wirtschaftswunder. Bei ihrer ersten Begegnung ist Waltraut eine junge alleinerziehende Witwe, Joschi zwanzig Jahre älter als sie. Wenig spricht dafür, dass die beiden sich ineinander verlieben und ein gemeinsames Leben wagen - ein Leben geprägt von steilen Höhenflügen und dramatischen Schicksalsschlägen.

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover und die Gestaltung des Buches mit den wunderbaren Familienfotos haben es mir angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht.

Dem Autor gelingt es hervorragend in zwei Handlungssträngen die Lebensläufe seiner Eltern abwechselnd zu erzählen, bis sich ihre Wege kreuzen.

Bremen: Waltraut, ist bei Kriegsbeginn gerade mal drei Jahre alt, kommt aus ärmlichen Verhältnissen und lebt nachdem ihr Wohnhaus von Bomben zerstört wurden mit ihren Eltern und ihrem Bruder Klaus einige Jahre in einem Eisenbahnwaggon in dem auch Ratten ihr zuhause hatten. Einen Schulabschluss hat Waltraut nicht geschafft, aber sie ist eine Löwin, sie kämpft für das, was sie will und sie will Verkäuferin bei Karstadt werden. Mit Mut im Herzen, macht sie sich auf den Weg zu einem Bewerbungsgespräch und bekommt eine Ausbildung. Als Waltraut, Friedrich ihren Freund aus Kindertagen wiedertrifft, verlieben sie sich und als sie schwanger wird, heiraten sie. Dieses Glück währt nicht lange, denn Friedrich stirbt noch vor der Geburt ihrer Tochter Gabi. Waltraut scheint untröstlich zu sein und lebt weiterhin bei ihren Eltern.

Wien: Als 23-jähriger schafft Joschi es 1939 mit der Hilfe seiner Schwester nach Palästina, zu flüchten. Außer ihm und seiner Schwester Rosl, wurden die restlichen jüdischen Familienangehörigen, Opfer des Holocaust. Ohne abgeschlossene Ausbildung, versuchte er sich als Barkeeper, beim Militär und sogar als Spion finanziell über Wasser zu halten. Dora, die das Konzentrationslager überlebte, wird seine Frau. Die Ehe bleibt kinderlos und ihre nächtlichen Alpträume treiben Joschi regelrecht zur Flucht auf hoher See. Bei einem Landgang in Bremen trifft Joschi auf Waltraut und verliebt sich in sie.

Eine wunderbare Zeit beginnt und Waltraut ist begeistert von der Leichtigkeit Joschis, der sie aus ihrem eintönigen Leben, reißt. Joschi ist 20 Jahre älter als Waltraut und obwohl vieles gegen eine gemeinsame Verbindung spricht, entscheiden sich beide füreinander. Aus Liebe zu Waltraut bleibt Joschi in Deutschland, sie erleben so manches Glück, aber auch wahnsinnig viele Schicksalsschläge, die unter die Haut gehen…

Fazit:
Dem Autor ist mit seinem flüssigen und intensiven Schreibstil eine authentische und bewegende Liebesgeschichte seiner eigenen Eltern gelungen, die mich von der ersten Zeile an fesseln konnte. Die handelnden Personen, allen voran die Hauptprotagonisten, und auch die Handlungsorte konnte ich mir gut vorstellen und hatte beim Lesen ein klares Bild vor Augen. Auch in die damalige Zeit konnte ich mich, dank des bildhaften Schreibstils gut hineinversetzen.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!