Eindringlich und anmutig

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Leise, detailliert und geschichtlich sehr gut recherchiert führt uns David Safier durch das Buch und die Geschichte seiner Familie. Dabei wechseln die einzelnen Kapitel Zwischen der Biografie seines Vaters und das Leben seiner Mutter. Die Story liest sich sehr leicht, flüssig und beschwingt und man kann sich wunderbar in die jeweilige Zeit hinein versetzen. Jede Epoche ist einzigartig und beschreibt die politischen und kulturellen Zustände sehr genau. Die Beschreibungen von Palästina und Bremen in den 60ern, fand ich dabei am interessantesten.

Die Figuren sind teilweise sehr anmutig und kommen mit einer ausladenden Kraft daher. Zum Beispiel Joschis erste Ehefrau Dora oder seine Schwester werden Rosl werden sehr lebendig, freundlich und menschlich beschrieben. Die beiden Protagonisten Joschi und Waltraud leben in den jeweiligen Zeiten komplett unterschiedliche Lebensabschnitte. Waltraud kommt erst im Krieg auf die Welt, Während joschi, der 20 Jahre älter ist, schon ein sehr bewegendes Leben hinter sich hat.

Das Buch beschreibt eigentlich die Biografie zweier komplett unterschiedlicher Persönlichkeiten, die sich für ein gemeinsames Leben entscheiden. Schöner könnte keine Romanvorlage sein, es ist so authentisch und voller Liebe geschrieben, dass man sich sehr als Leser daran erfreut, dass es tatsächlich so passiert ist.