Emotionale Geschichte

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thrillertopia Avatar

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David Safier ist vielen mit seinen humorvollen Werken bekannt. Doch er kann auch anders. Bereits sein Buch „28 Tage lang“ hat mir gezeigt, dass dieser wunderbare Schriftsteller auch andere Werke grandios verfassen kann. Ebenso sein neuer Roman „Solange wir leben.“ Eigentlich hatte ich eher mit einer Biographie seiner Eltern gerechnet, was sie auch ist, jedoch wunderbar als Roman verpackt. David Safier erzähl auf einer graziösen Weise das Leben seiner Eltern. Würde man nicht wissen, dass es sich um seine Eltern Waltraud und Joschi handelt, könnte man denken, es wäre eine schicksalhafte Romanerzählung. Doch gerade, weil die Geschichte real ist, war sie für mich umso tragischer.
Das erste Drittel handelt teils von den Kriegsjahren und wie Waltraud, Joschi und ihre Familien diese erlebten. Für mich war dies sehr bewegend und erschütternd, welche Spuren der Krieg hinterlässt.
Waltrauts und Joschis Erzählungen sind schön in unterschiedlichen Schriftarten aufgeteilt. Zeitsprünge mag ich eigentlich nicht, doch hier hat David Safier das wunderbar umgesetzt. Die Kapitel sind kurzgehalten, und auch das hat mich nicht aus dem Lesefluss gebracht, sondern ich war stets mitten im Geschehen und habe mitgefiebert. Manche Szenen, bei denen mir der Atem wie sonst nur bei Thrillern oder Horrorbüchern stockt, wurden derart nüchtern verfasst, dass ich die Bilder kaum noch aus meinem Kopf bekomme. Insgesamt hatte ich ständig Bilder im Kopf, zu jeder Szene und meine sogar, teils die damaligen Gerüche wahrgenommen zu haben. Der Schreibstil hat mich tief berührt und Spuren in meinen Gedanken hinterlassen.
Fazit: David Safier ist für mich ein grandioser Schriftsteller, der es immer wieder schafft, mich zu faszinieren. Absolutes Leseempfehlung für alle, die gerne tiefgründige, schicksalhafte Romane lesen.