Hervorragend erzählt: Dieses Buch kann man nicht aus Hand legen

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Liebe, Verzweiflung, Leiden, Freude - alles was das Leben ausmacht, ist hier zwischen zwei Buchdeckeln eingefangen. David Safier nähert sich der Geschichte seiner Eltern auf eine derart spannende Art und Weise an, sodass man das Buch einfach nicht mehr weg legen kann und regelrecht in die Geschichte hineingezogen wird. Wieder ein:e Autor:in, der:die sich an der eigenen Familiengeschichte abarbeitet, mag man vielleicht denken. Doch damit tut man Safier unrecht. Dieser Roman ist ein Meisterwerk. Der Erzählstil ist durchgehend spannend, die Figuren besitzen Tiefe sowie Ecken und Kanten. Geschickt wechselt Safier immer am richtigen Punkt des Erzählverlaufs zwischen den Perspektiven der beiden Hauptfiguren - seiner Mutter Waltraud und seines Vaters Joschi. Die Geschichte nimmt ihren Anfang, als die Judenverfolgung und der zweite Weltkrieg beginnen. Waltraud als Tochter deutscher Eltern erlebt den Krieg aus Kindersicht, verdunden mit Entbehrungen, Hunger und der Angst um den Vater. Joschi als junger jüdischer Mann flieht vor der Verfolgung und ist machtlos gegen die Grausamkeit der Nationalsozialisten, die das Weiterleben seiner ganzen Familie bedroht.
Wie diese beiden so verschiedenen Biografien schließlich zusammenfinden, einander kreuzen und so zu einer gemeinsamen Geschichte werden, ist in "Solange wir leben" für die Nachwelt festgehalten.