"HIMMELHOCH JAUCHZEND UND ZU TODE BETRÜBT "

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
australien Avatar

Von

Ein Buchcover, welches durch Schlichtheit an Mehrwert gewinnt, einfach grandios. Und genauso geht es in diesem Buch weiter. Wie einfühlsam, prägnant , humorvoll und trotzdem traurig hier David Safier die Geschichte seiner Eltern Joschi und Waltraud beschreibt, sucht schon seinesgleichen. Wobei sein Vater Joschi hier eigentlich als Alkoholiker, Windhund, Lebemann und Frauenfreund dargestellt wird und nicht so gut wegkommt wie seine Mutter Waltraud. Doch die Liebe der beiden übersteht so manchen Sturm und Drang, da kann auch eine gescheiterte Geschäftsidee, die zur Pleite führt, nichts daran ändern. Als Joschi dann ernsthaft erkrankt und im Krankenzimmer mit dem Infusionsbeutel seine Tochter Gabi anrufen will, wird es ernst und traurig. Denn Joschi hatte zuerst einen Infarkt und dann noch einen leichten Schlaganfall. Nach dem Krankenhausaufenthalt auf der Intensivstation war Joschi nur mehr wirr und redete dummes Zeug, also nahm Waltraud ihn zum Sterben nach Hause. Er konnte zwar wieder klar denken, aber er nahm schon seit sieben Tagen kein Essen mehr zu sich. Bei diesem traurigen Ende braucht man auch nicht zu nah am Wasser gebaut zu sein, um so mancher Träne den Weg in die Freiheit zu gewähren. Ein Roman, der von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt alle Facetten beinhaltet, die einen Leser an ein Buch fesseln. Von mir eine klare Kaufempfehlung.