Liebe ein Leben lang

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ursel20 Avatar

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Liebe – ein Leben lang

Als sich Josef Safier, der seine Familie im Holocaust verloren hat, und Waltraud Kampe, eine junge deutsche Witwe, im Nachkriegsdeutschland begegnen, hat der verheiratete Joschi bereits ein sehr bewegtes Leben hinter sich: Gestapogefängnis, Flucht nach Palästina, Seefahrt. Er ist von der jungen deutschen Verkäuferin fasziniert, doch passen er und die Witwe mit kleiner Tochter wirklich zusammen? Kann er sich ein Leben im Land der Täter wirklich vorstellen? Aus Liebe zu ihr bleibt er, sie erleben Glück, aber auch Schicksalsschläge…
Der 1966 geborene David Safier hat den Roman an die Lebensgeschichte seiner Eltern angelehnt. Wie sein viel beachteter Roman über den Aufstand im Warschauer Ghetto "28 Tage lang" greift er ein wichtiges Stück Zeitgeschichte auf. Chronologisch aufgeteilt in einzelne Zeitspannen wechselt der Autor zwischen den Familien von Joschi und Waltraut, was sehr abwechslungsreich ist und immer wieder wartet man gespannt wie es weitergeht. Ein durchgängig leicht zu lesender Schreibstil mit vielen Dialogen macht Freude am Lesen.
Nach und nach lernt man die authentischen Personen näher kennen und fragt sich, wie man wohl selbst gehandelt hätte damals. Wäre man so stark gewesen? Man taucht richtig ein in die Geschichte und nimmt teil am Glück und dem Schicksal. Das Cover, mit alten Fotos versehen, ist sehr gut gelungen und erzeugt schon Spannung, welche Geschichte wohl hinter den Buchdeckeln stecken mag. Wer an Zeitgeschichte interessiert ist, verwoben mit einer beindruckenden Lebensgeschichte, dem ist dieses Buch wirklich sehr zu empfehlen!