Nie war der Leser David Safier näher!

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Endlich! Endlich wieder dürfen wir dem ernsthaften Autor begegnen, den ich seit seinem grandiosen Werk "28 Tage lang" vermisst habe.
Die Vielfältigkeit seiner Bücher ist unglaublich. Mit Leichtigkeit (Miss Merkel), Tiefsinn (Mieses Karma) oder Poesie (Die Ballade von Max und Amelie) ist er einer meiner Lieblingsautoren.
Das Cover knüpft nicht an die orangefarbenen Ausgaben an, sondern ist durch die persönlichen Fotos seiner Eltern auf dem Umschlag und den Innenseiten des Buchdeckels eine Offenbarung.
Safier ist es gelungen, die Geschichte seiner Eltern zu einem Roman zu machen. Die Eltern sind Romanfiguren, die er nicht besser hätte erfinden können. Zugleich aber mit einer Distanz, die mich zunächst etwas irritiert hat.
Obwohl er selbst als Kind und später als Erwachsener im Roman mitwirkt, bleibt er in seiner Erzähler-Rolle. In zwei Geschichtsstränge beschreibt er das Leben seines Vaters und seiner Mutter (ab 1937) wie sie ein Paar werden, das Leben als Familie, bis hin zu dem Tod beider (bis 2005).
Unterschiedliche Schriftformen erleichtern die Sprünge zu den Personen.
Safier lässt uns teilhaben an den Verbrechen der Nazis an Juden. Dieses Unrecht hat auch die Geschichte seiner Familie verändert und reicht weit in die folgende Generation hinein.
Ein sehr persönliches Meisterwerk, das unbedingt geschrieben werden musste!