"verrückte" Katzennachbarin

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brianna Avatar

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Das Cover führt etwas in die Irre durch die bunt-blumige Gestaltung, sodaß ich zuerst an einen leichten Frauenroman dachte, aber dem war erfreulicherweise nicht so.
Trotz des leichten Tones wurden hier verschiedene durchaus ernste Themen in einem angenehmen Schreibstil eingebettet. 

Jessica leidet an einer Angststörung und ihre Teenie-Tochter Miriam unter ihr... d.h., eigentlich versucht nur jede der beiden die jeweils andere zu schonen. Nachbarin Hildegard kümmert sich aufopferungsvoll um verwaiste Katzen- und dann auch um Jessica und Miriam.

Die Beschreibungen von Jessicas Panikattacken waren sehr realistisch, sodaß man ihr Leiden nachvollziehen konnte und auch tiefes Mitgefühl entwickelte.
Nachbarin Hildegard hingegen zeigte auf: einfach daneben sitzen und dableiben ist manchmal das Beste. 

Mir persönlich gefiel sehr, daß die Autorin im Detail beschreibt, womit Jessica sich auseinandersetzen muß, denn die Panik ist nur der Anfang, ihre Auswirkungen zu bewältigen erfordert viel Kraft und Disziplin. Sie muß sich zudem mit ihrem Chef auseinandersetzen, der so gar kein Verständnis für ihre Krankheit hat.

Zudem wird die überaus
wichtige Umweltproblematik angesprochen, das war eine positive, da unerwartete Überraschung.

Ich kann nach diesem Roman nur jeden empfehlen, sich mit diesen spannenden Themen näher zu befassen- mir gefielen die Denkanstösse der Autorin sehr.

Nicht ganz so gut gefiel mir der eher abwertende Begriff: "Gehirngrippe", auch, wenn er vll. tatsächlich so von Betroffenen verwendet wird.