Ich bin sprachlos zurückgeblieben.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sali Avatar

Von

Stellt Euch vor ihr seid 9 Jahre alt und zieht zu Euren Eltern. Nur diese Reise wird nicht per Auto, Flugzeug oder Zug stattfinden, sondern mittels Schleppern, die beim illegalen Grenzübertritt die Gruppe führen - begleitet von Durst, der Angst erwischt zu werden, der Sehnsucht nach den Eltern und dem Heimweh nach dem bisherigen zu Hause- den Großeltern, der Tante, den Haustieren. Geht das, wenn man doch so jung ist? Oh ja - Javier ist 9 Jahre als er zu seinen Eltern in die USA aufbricht und sein altes Leben in El Salvador hinter sich lässt. Dieses Buch hat mich sehr berührt - der Autor schafft es den Jungen von damals nochmals zurückzuholen und berichten zu lassen mit seinen Wünschen, Ängsten, Hoffnungen und dem kindlichen Vertrauen, dass alles gut wird. Er wird, nachdem ihm sein Großvater ein Stück des Weges begleitet hat, von einer Flüchtlingsfrau und ihrer Tochter, sowie einem jungen Mitflüchtling nahezu liebevoll betreut. Diese drei werden zu seiner Ersatzfamilie.
Der Schreibstil ist wohltuend unaufgeregt, denn die Erlebnisse und die Ungewissheit sprechen für sich und doch gibt es Momente der Wärme und Menschlichkeit, die den Glauben an das Gute im Menschen zurückbringen . Ein sehr nachdenklich stimmender Roman, den man beim Lesen nicht aus der Hand legen möchte. Endlich bekommt ein Flüchtlingskind einen Namen, eine Stimme, stellvertretend für so Viele. Dieses Buch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.