Verzweiflung und Menschlichkeit
Solo, solito, solito de verdad - allein, ganz allein, mutterseelenallein. So fühlt sich der neunjährige Javier. Einsam inmitten einer Gruppe überwiegend erwachsener Männer beim Versuch, illegal in die USA einzuwandern. Der Junge aus El Salvador ist auf dem Weg zu seinen Eltern. Die sind schon vor Jahren in die USA geflohen. Jetzt haben sie einen Schleuser, einen "Kojoten", bezahlt, der Javier über Guatemala und Mexiko zu ihnen bringen soll. Eine Reise von 14 Tagen, denkt der Junge, als er sich von seinen Großeltern und der vertrauten Umgebung verabschiedet. Doch der Weg ist weit, voller Hindernisse, Schmutz und Hitze, Gefahr und Verrat. Dazu kommt die Angst davor, an der Grenze erwischt und verhaftet zu werden. Gefährliche Situationen und teilweise erbärmliche Zustände sind die Begleiter auf diesem Weg. Aber auch Menschlickeit und eine beinahe unfassbare Bereitschaft zu helfen, auch wenn es die eigene Chanche schmälert, voranzukommen.
Wir hören und lesen seit Jahren viel von flüchtenden Menschen. Aber so nah dabei wie in der wahren Geschichte
Solito
von Javier Zamora
übersetzt von Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
war ich noch nie.
Erst Jahre nach dieser Flucht konnte sich der Junge von damals der traumatischen Erfahrung stellen. Zunächst u.a. in Gedichten, dann in diesem großartigen Roman.
Selten habe ich eine Geschichte gelesen, die so alle Sinne anspricht. Ich sehe die Wege, die Wellen, die Wüste. Ich kann die Freude über dampfende Tortillas teilen, aber auch die Scham über den eigenen schmutzigen, stinkenden Körper, die Langeweile beim tagelangen Warten auf die Weiterreise, die Furcht, wenn die Erwachsenen streiten, das Wohlbehagen bei einer unerwarteten freundlichen Berührung. @jzsalvipoet hat die Gabe, die Weltsicht eines Neunjährigen ganz nah und ganz glaubhaft zu schildern. Trotz der oft beklemmenden Situationen ein Buch, das das Leben und die Menschlichkeit feiert.
Wir hören und lesen seit Jahren viel von flüchtenden Menschen. Aber so nah dabei wie in der wahren Geschichte
Solito
von Javier Zamora
übersetzt von Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
war ich noch nie.
Erst Jahre nach dieser Flucht konnte sich der Junge von damals der traumatischen Erfahrung stellen. Zunächst u.a. in Gedichten, dann in diesem großartigen Roman.
Selten habe ich eine Geschichte gelesen, die so alle Sinne anspricht. Ich sehe die Wege, die Wellen, die Wüste. Ich kann die Freude über dampfende Tortillas teilen, aber auch die Scham über den eigenen schmutzigen, stinkenden Körper, die Langeweile beim tagelangen Warten auf die Weiterreise, die Furcht, wenn die Erwachsenen streiten, das Wohlbehagen bei einer unerwarteten freundlichen Berührung. @jzsalvipoet hat die Gabe, die Weltsicht eines Neunjährigen ganz nah und ganz glaubhaft zu schildern. Trotz der oft beklemmenden Situationen ein Buch, das das Leben und die Menschlichkeit feiert.