Die erste große Liebe, Herzschmerz und found family

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merleredbird Avatar

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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Auf dieses Buch bin ich zuerst durch das Cover aufmerksam geworden. Ich finde es einfach wunderschön, besonders die Farben gefallen mir gut. Sie verraten nicht, welches Drama sich zwischen den Seiten verbirgt...

Some Mistakes Were Made erzählt von Fehlern, aber auch Freuden der Vergangenheit und Streitereien und Gefühlen der Gegenwart, von Ellis und Easton, und ihren Familien.
Das Buch wird größtenteils aus der Sicht von Ellis erzählt und wechselt zwischen der Gegenwart, und verschiedenen Episoden aus ihrer Kindheit/ Jugend. Während sie in der Gegenwart seit einem Jahr nicht mehr mit Easton gesprochen hat, und mit dessen Bruder Tucker in Kalifornien ist, um dort bei ihrer Tante ihren Schulabschluss zu machen, sind Easton und Ellis in den Rückblenden die besten Freunde (mit vielleicht etwas mehr Gefühlen).
Man fiebert die ganze Zeit mit, was vor einem Jahr so schlimmes passiert ist, dass Ellis nach Kalifornien musste, und was Easton ihr getan hat (oder andersrum?).

Ein großes Motiv dieses Buches ist definitiv Familie. Denn die Familie von Ellis glänzt mit Abwesenheit, und niemand scheint sich um ihr Wohlergehen zu sorgen. Niemand, außer Sandry, die Mutter von Easton, die sich um Ellis kümmert und ihr eine zweite Familie bieten will. Im Gegensatz zu Ellis wenig vorhandener biologischen Familie steht da natürlich die Bilderbuch Familie der Albreys, die aus Easton, seinen Brüdern Tucker und Dixon und natürlich den beiden Eltern besteht, die immer füreinander da sind.

Das Buch ist gut geschrieben, und hat auch einige Zitat-würdige Phrasen. Es gibt ein paar Poesieteile, die mich auf Deutsch nicht komplett abholen konnten; aber die Auszüge, die ich im Original gelesen habe, haben mir deutlich besser gefallen, also liegt es sicher an der Übersetzung.
Komplett emotional mitgenommen hat es mich aber doch nicht. Besonders der Herzschmerz ist bei mir nicht ganz angekommen. Dafür konnten mich die lustigen Stellen (meist dank Tucker) gut abholen. Die Auflösung, was vor einem Jahr geschehen ist, passiert in einem guten Tempo, und sie hat mir gut gefallen - mich aber auch nicht komplett umgehauen.

Insgesamt finde ich dieses Buch als YA Debüt überaus gelungen. Es erinnert etwas an Bücher von Emma Scott und Colleen Hoover, nur nicht ganz so emotional und mitreißend - aber ich bin mir sicher, dass mit der Schreiberfahrung der Autorin auch die Emotionalität ihrer Bücher steigen wird. Dieses Buch ist eines über die erste große Liebe und den damit verbundenen Herzschmerz, aber auch über Familie, und dass wir uns unsere Familie vielleicht doch aussuchen können. Und ja, es wurden Fehler in der Vergangenheit begangen, aber wir können verzeihen und in Zukunft nochmal neu anfangen.
Ich gebe 4 von 5 Sternen.