Nichts ist wie es scheint
„Deine Schwäche hat mich letztendlich stark gemacht.“
Aus einem Kindheitstrauma heraus hält Shea an dem Aberglauben fest, dass ein vererbter Ring das schlechte Ende einer Ehe weiterträgt. Nach dem Heiratsantrag ihres Partners macht sie sich daher auf die Suche nach der Vorbesitzerin, um sicherzugehen, dass ihre eigene Ehe unter einem guten Stern steht.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, aber mir fehlte das gewisse Etwas. Im Verlauf hat mich die Geschichte zunehmend verloren. Die Kulisse und die Schauplätze hätten mehr Details vertragen, und zwischendurch gab es Längen, die sich gezogen haben und wenig zur eigentlichen Handlung beitrugen.
Shea als Protagonistin fand ich anfangs sympathisch. Besonders in Kombination mit ihrer Schwester und der unbekannten männlichen Komponente hat es mir gefallen, dass sie sich auf sich selbst konzentriert und für ihre Wünsche eingestanden hat – auch wenn sie dabei durch Italien, Portugal und Boston reiste. Zwischendurch hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Geschichte vorhersehbar und wenig überraschend war. Zum Ende hin nahm sie jedoch eine andere Wendung und überraschte mich, insbesondere durch den wichtigen Fokus auf mentale Gesundheit und Kommunikation.
Letztendlich war es einfach nicht mein Buch, was vermutlich an meinen Erwartungen lag. Ich hatte eine gemütliche Reisegeschichte mit Familiengeheimnissen, Liebe und einem Hauch Sommer erwartet. Bekommen habe ich jedoch ein Durcheinander aus zusammengewürfelten Geheimnissen, die keinen klaren roten Faden hatten – und am Ende wurde die gesamte Beziehung fast vollständig gegen die Wand gefahren. Ja, ich wollte wissen, was es mit der Geschichte des Rings auf sich hat, aber der Weg dorthin war unglaublich anstrengend, und die Reaktionen der Charaktere wurden zunehmend weniger nachvollziehbar.