Enttäuschend

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beate w. Avatar

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Sheridan Grant, ein 15jähriges junges Mädchen wächst bei ihrer Adoptivfamilie auf einer Farm in Nebraska auf. Sie hat es nicht leicht, sich gegen ihre Brüder und vor allem gegen ihre bösartige und ungerechte Adoptivmutter zu behaupten. Das Leben in dem kleinen Ort langweilt Sheridan und sie findet Trost in der Musik. Sie komponiert, textet und beteiligt sich aktiv in der Schulband. Einzig ihre weltoffene Tante Isabella lässt die 15-Jährige über den Tellerrand des kleinbürgerlichen Lebens schauen und so macht sie -angeregt durch die Bücher der Tante und offene Gespräche mit ihr- ihre ersten sexuellen Erfahrungen.
Durch Zufall erfährt Sheridan, wer ihre leibliche Mutter war und versucht, die Umstände ihres Verschwindens zu rekonstruieren.

Ich kenne und mag alle Krimis von Nele Neuhaus und habe mich gefreut, dass sie sich an einem anderen Genre versucht und ich ausgerechnet dieses Buch gewonnen habe. Ich bin jedoch sehr enttäuscht. Frau Neuhaus hat in meinen Augen zu dick aufgetragen. Sheridan stolpert von einer Katastrofe in die nächste, man ahnt als Leser oft, welchen Schicksalsschlag sie als nächstes erleiden wird. Die sexuellen Erfahrungen finde ich für eine so junge Frau unglaubwürdig. In dem Alter glaubt man an "die große Liebe" und springt nicht mit allem, was "nicht bei drei auf dem Baum ist" ins Bett, ohne Rücksicht auf Alter, Familienstand ect.
Hätte die Autorin nicht zum Ende des Romanes erklärt, das Buch jetzt geschrieben zu haben, hätte ich angenommen, dass es ein sorgsam in einer Schublade gehütetes, abgelehntes Werk ist, das jetzt aufgrund der gestiegenen Popularität ausgegraben wurde.
Schade, aber ich bin der Meinung, Frau Neuhaus sollte in dem ursprünglichen Genre bleiben und ihre Leser mit weiteren Krimis erfreuen. Denn das kann sie auf jeden Fall!