Sommer der Wahrheit

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Sommer der Wahrheit von Nele Neuhaus ist der erste Teil ihrer Sheridan Grant Trilogie. Anfangs hat sie die Bücher unter dem Pseudonym Nele Löwenberg geschrieben. Doch zum erscheinen ihres neusten und den dritten Teils hat man sich entschieden auch die ersten beide Teile neuaufzulegen und dies unter dem Namen Neuhaus. Ich kenne Nele Neuhaus hauptsächlich durch ihre Taunus Krimis aber auch diese Buch hat sich gut lesen lassen. Es ist ein unterhaltsamer Roman der tiefgründig ist und geheime Familiengeheimise offenbart.

1994 Sheridan lebt bei ihrer Adoptivfamilie auf einer Farm in Nebraska. Während sie von ihrem Vater geliebt wird sie umso mehr von ihrer Adotivmutter gehasst. Diese führt ein strenges Regime auf der Farm und behandelt Sheridan alles andere als freundlich. Auch einer ihrer Brüder misshandelt Sheridan und attackiert sie immer wieder. Sheridan flieht daraufhin immer wieder aus dem Haus um ihren Frieden zu finden. Dabei stößt sie auf ein altes Geheimnis rund um ihre verstorbene Mutter und ihrer Adoptiveltern. 

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht. Ich bin gut in die Geschichte rein gekommen. Ich konnte mir die Farm und die Umgebung sehr gut vorstellen. Auch die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben. So hat man mit Sheridan gelitten und gefiebert. Durch die verschiedensten Situationen und Gegebenheiten wird ein hoher Spannungsbogen aufgebaut und auch gehalten. 

Das Buch ist tiefgründig und auch Sheridans leben ist alles andere als einfach. Sie macht einiges durch, wenn man ihr Alter betrachtet fand ich dies teilweise aber sehr konstruiert und unrealistisch. Einerseits ist sie etwas naiv und unbedarft auf der anderen Seite wirkt sie sehr reif und erfahren. Was mir auch nicht gefallen hat war ihre ziemlich häufigen und sehr extremen sexuellen Aktivitäten. So hat sie mit 15-17 Jahren mehrere Affären und benutzt ihr gutes Aussehen um älteren Männern den Kopf zu verdrehen. Dies ist für meinen Geschmack völlig unnötig und auch unpassend. Für mich wäre das Buch auch gut ohne die Bettgeschichten ausgekommen. 

Nele Neuhaus hat hier eine Geschichte rund um Erniedrigung, altmodische Ansichten, Familiengeheimise und doch auch Liebe geschrieben. Auch wenn ich einiges zu konstruiert und zu unwahrscheinlich fand, hat mich das Buch doch gut unterhalten und auch berührt.