Wirklich ganz anders

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Ich bin wirklich ein großer Nele Neuhaus-Fan und deshalb habe ich auch bei der Verlosung dieses Buch mitgemacht, zumal ich von der Leseprobe sehr angetan war.
Die Story ist ja auch wirklich gut. Die junge Sheridan wächst als Adoptivkind in der Farmerfamilie Grant auf, wo sie von ihrer Mutter mehr als billige Arbeitskraft als als Tochter gesehen wird. Das sehr muskalisch talentierte Mädchen fühlt sich in der Familie fremd und nicht akzepiert. Durch einen Zufall erfäht sie, wer ihre tatsächliche Mutter war. Sie beginnt nachzuforschen, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist, als sie erkennt, dass ihre Adoptiveltern ihr nur Lügen erzählt haben.
Ich finde, daraus hätte Nele Neuhaus einen richtig guten Roman machen können. Leider driftet sie, meiner Meinung nach, aber zu sehr in die Beschreibung des sexuellen Erwachens von Sheridan ab. Das ist mir an einigen Stellen einfach zu dick aufgetragen. Die Aneinanderreihung der Erfahrungen mit mehreren Liebhabern fehlt teilweise die Glauhaftigkeit und Tiefe.
Auch die Schilderung, dass Sheridan einmal tatsächlich und zweimal fast vergewaltigt wurde, ist mir einfach zu viel. Das Schicksal ihres Vergewaltigers ist für mich zudem nicht so ganz glaubwürdig. Allerdings muss ich sagen, dass sich das Buch flüssig liest und man es als leichte Sommerlektüre sicherlich empfehlen kann.
Vielleicht hätte sich sie Geschichte, etwas abgewandelt, auch besser zum Jugendbuch geeignet als zum Erwachsenenroman. Da erwarte ich schon etwas mehr Tiefgang, gerade wo die Krimis von Nele Neuhaus ja immer so gut durchdacht sind.
Ich finde es aber trotzdem prima von Frau Neuhaus, dass sie sich ihren Wunsch erfüllt hat, einmal etwas anderes zu schreiben. Ich werde aber, glaube ich, ihn Zukunft lieber wieder nur ihre Taunus-Krimis lesen, von denen sie hoffentlich noch viel schreiben wird.