Sonjafreundinnen

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simone1711 Avatar

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Die vier Freundinnen Susanne, Maggan, Rebecka und Sonja sind seit mehr als 30 Jahren dick befreundet, verstehen sich blind. Dann ereilt die Stewardess Susanne (verwickelt in eine ungute Affäre), Geschäftsführerin Rebecka (vom Ehemann verlassen, dadurch traumatisiert und außerdem hasst sie ihren Job) und Maggan (betreut ihren Enkel regelmäßig) die Nachricht von Sonjas Tod. Zwar überraschend, doch nicht ganz unvorhersehbar, wenn man Sonjas Lebenswandel betrachtet...

Die drei Verbliebenen, alle mannlos und mehr oder weniger unzufrieden mit ihrem Leben, werden zur Eröffnung von Sonjas Testament in eine Anwaltskanzlei gerufen. Sonja hat sich ihre Gedanken gemacht, über jede ihrer Freundinnen, und zwar sollen die drei ihr Vermögen erben, es sind jedoch ein paar Bedingungen daran geknüpft.

Susanne und Rebecke sollen ihre Jobs aufgeben und jeweils 5 Kilo zunehmen. Maggan soll die Betreuung ihres Enkels einstellen und 5 Kilo abnehmen. So viel mal fürs erste. Weitere Eröffnungen sollen folgen! Ich hätte mit mehr Gegenwehr gerechnet, doch da sie bereits einen Teil des Geldes erhalten, ohne dass sie dafür Bedingungen erfüllen müssen, steht den Kündigungen eigentlich nichts mehr im Weg... bei Maggan ist die Lage schon schwieriger. Doch dann teilt ihre Tochter, die sie allein erzogen hat ihr mit, dass sie Zwillinge erwartet und sie zudem umziehen werden, zwar nicht aus der Welt, aber doch weiter weg als bisher... Zufall?

Wie es aussieht hat Sonja an alles gedacht. Die weiteren Bedingungen werden aufgedeckt. Susanne soll in London ein Hotel neu eröffnen und leiten. Rebecka muss nach Mallorca und dort ein Haus fertig einrichten, während Maggan den Auftrag erhält, in Paris zu leben und ein Buch zu schreiben. Hilfe bekommen alle drei, dazu perfekt auf sie zugeschnittene Wohnungen und die passenden Lebensentwürfe gleich mit. Und da Sonja wirklich nichts dem Zufall überlassen hat, tauchen da auch noch drei Männer auf, die auch aus der Vergangenheit keine ganz Unbekannten sind...

Da jedoch jede der Damen ihr Päckchen zu tragen und ihre Vergangenheit zu verarbeiten hat, ist das alles nicht so einfach wie man es gerne hätte...

Auch wenn die Damen nicht meine Altersklasse sind, fand ich doch vieles auch für mich zutreffend. Ein bisschen erinnert mich der Schreibstil an Maeve Binchy, hier allerdings die schwedische Variante! Für die Feiertage war das Buch genau richtig und es wirklich Spaß gemacht, es zu lesen. Die Autorin hat sich über jedes Detail Gedanken gemacht und das Buch besitzt genug Tiefgang, um nicht als seichter Frauenroman durchzugehen. Manche Zufälle waren zwar ein wenig klischeehaft, aber wie die drei Frauen sich mit +/- 50 noch weiterentwickeln hat mir gut gefallen.