Zauberhaft emotionsgeladener Jugendroman

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Sowohl die Kurzbeschreibung (es geht um die wunderbaren Themenkomplexe Liebe, Zeitreisen und Theater) und die vorherige Lektüre eines Romans von Ellen Alpsten („Die Zarin“) haben mich sofort für dieses Buch eingenommen. Nach Beendigung der Leseprobe kann ich nur sagen: ein Traum – muss ich unbedingt lesen!
Zum Inhalt: Caroline ist Jungschauspielerin und Studentin der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin und probt gerade für die weibliche Hauptrolle in „Romeo&Julia“. Als sie eines Abends im leeren Theater für sich allein ihren Text repetieren möchte steht plötzlich ein junger Mann im Kostüm des Romeo bei ihr auf der Bühne, der zunächst merkwürdig transparent wirkt. Allmählich wird er sichtbarer und Caroline fällt auf, dass er eine große Verletzung in der Seitengegend hat. Der Junge stellt sich als Johannes Steiner vor und macht klar, dass er mit einer Dramatikerin aus dem Zweiten Weltkrieg verwandt ist und angeblich bei Max Reinhardt studiert hat… In der Gegenwart des 21. Jahrhunderts klingt das für Caroline mehr als anachronistisch weshalb sie nach und nach feststellen wird: Johannes ist tot und als Geist an ihrer Seite… Während sie zusammen proben fällt ihr auf wie schlecht sie ist und wie wenig sie die Rolle beherrscht. Johannes ermahnt sie sich zusammenzureißen und will ihr helfen – er will sie unterrichten…
Die Autorin versteht es gut bereits zu Anfang eine zauberhafte Atmosphäre heraufzubeschwören: das leere Theater wird für Caroline zur Bewährungsprobe und kennzeichnet den Anfang ihrer Zeitebenen überwindenden Liebesgeschichte. Ich finde die Idee wundervoll dass das alles im Schauspielermilieu stattfindet und man mit den verschiedenen Möglichkeiten von „Spiel-im-Spiel“ und Rolle vs. tatsächliche Emotion spielen kann. Das verspricht wirklich das Jugendbuch des Jahres zu werden-ich würde es sehr gerne zu Ende lesen!