Der Geist des Theaters

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waterlilly Avatar

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Mia und Caroline, beste Freundinnen, die sich geschworen haben für einander einzustehen, besuchen die Schauspielschule. Während Mia sich durch ihre familiäre Herkunft auf der sicheren Seite sieht und davon ausgeht in die Fußstapfen ihrer berühmten Eltern zu treten, baut Caroline auf ihre Begabung. Ein Stipendium hat es ihr ermöglicht, die Schauspielschule zu besuchen. Von ihrer depressiven Mutter kann sie keine Unterstützung erhoffen, aber mit Ehrgeiz und Talent gelingt es ihr, eine erste große Rolle als Shakespeares Julia zu erhalten.
Doch die Rolle ist anspruchsvoller als gedacht und die Schauspielstudentin droht an den Anforderungen des Regisseurs zu scheitern. Als sie eines Abends alleine im Theater probt, erscheint ihr der Geist Johannes. Plötzlich ist nichts mehr wie es war, denn dieser Mann weckt in ihr nie gekannte Gefühle – sowohl auf als auch hinter der Bühne.

Die Leseprobe zu Ellen Alpstens Roman „Sommernachtszauber“ beinhaltete einige Abschnitte aus der Mitte des Buches. Wären es die ersten Seiten gewesen, hätte ich mich höchstwahrscheinlich nicht darum beworben.
Zu Anfang empfand ich den Schreibstil als überspitzt deutsch und trivial, so dass ich Schwierigkeiten hatte mich in die Geschichte einzufinden. Glücklicherweise ändert sich dies nach den ersten Kapiteln und das Buch wird zunehmend lebhafter und angenehm zu lesen. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich, insbesondere das alte Theater Bima lässt sie mit viel Liebe zum Detail mit all seinem maroden Flair lebendig werden.
Auch Johannes zeichnet sie sehr realistisch. Am Anfang blass und kaum greifbar, so wie es für einen Geist charakteristisch ist. Je mehr er für Caroline Formen annimmt, desto klarer manifestiert er sich in der Vorstellung des Lesers.
Carolline und Johannes spüren eine enorme Verbundenheit zum jeweils anderen. Sie haben einander aus einem bestimmten Grund getroffen und jeder ist zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Teil um den anderen dabei zu unterstützen seine Bestimmung zu erfüllen.

Die Liebesgeschichte der beiden ist eine schöne Romanze. Auch wenn die alles überbordende Liebe, die ich auf Grund des Klappentextes erwartet hätte, ausblieb, so sind die Gefühle der Protagonisten doch für den Leser greifbar und glaubhaft dargestellt.

Alles in allem ist „Sommernachtszauber“ ein leichtes Lesevergnügen, dass so machen Nachmittag im Liegestuhl kurzweilig werden lässt.
Auch das Cover ist dem Verlag hervorragend gelungen. Goldene Ornamente auf türkisfarbenem Grund lassen die Aufmachung sehr edel und hochwertig erscheinen, so dass man das Buch gerne zur Hand nimmt.