In Teilen zu hektisch

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holzfrieden Avatar

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Engman und Selåker haben mit „Sommersonnenwende“ einen rasanten Thriller geschrieben. Ich habe die 586 Seiten in anderthalb Tagen in einem Rutsch durchgelesen. Ich muss vorweg sagen, dass mir dieser Thriller zwar gut gefallen hat, aber in mancherlei Hinsicht zu rasant und hektisch war. Es konnte einem schwindlig werden, bei den vielen Personen, den verschiedenen Schauplätzen, den vielen Handlungssträngen. Der Ermittler Tomas Wolf ist eine tragische Figur. Er ist zugleich ehemaliger Neonazi, Polizist, Ehebrecher, traumatisierter Soldat, gutherziger Mitmensch und ein gebrochener Charakter. Ähnliches trifft auch auf die anderen Figuren dieses Buches zu. Alle haben keine geradlinige Vergangenheit, sondern weisen Brüche in ihrem Leben auf. Das macht sie interessant. Die Journalistin Vera und Tomas laufen sich immer wieder über den Weg und ergänzen sich bei der Lösung eines Verbrechens. Aus meiner Sicht hätte man diesen Krimi um mindestens 150 Seiten kürzen können, was die Qualität nicht geschmälert hätte. Am Ende bleiben viele lose Fäden, die vermuten lassen, dass ein Fortsetzungsband geplant ist. Diesen werde ich sicherlich auch wieder gerne lesen, auch wenn ich vermute, dass auch dieser wieder ein großes Erzähltempo vorlegt.