L'amour à Paris

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
magdas_buecherwelt Avatar

Von

Da ich sowohl Frankreich als auch die französische Sprache sehr liebe, wollte ich diesen Sommerroman, der in Paris im Quartier Latin spielt, unbedingt lesen!
Lily Martin ist das Pseudonym von Anne Stern, von der ich bereits einige wunderbare historische Romane gelesen habe.
Lola, Anfang 30, ist gebürtige Pariserin. Sie hat der Stadt schon vor Jahren den Rücken gekehrt und lebt im Moment in Bordeaux, wo sie als Kellnerin jobbt. Eines Tages erreicht sie der Anruf ihres Vaters, der ihr mitteilt, dass ihre Großmutter Rose verschwunden ist und nur eine Notiz hinterlassen habe, dass es ihr gut gehe und nicht nach ihr gesucht werden soll. Kurzerhand beschließt Lola herauszufinden, wohin ihre „Mamie“ verschwunden ist. Sie fährt nach Paris ins Quartier Latin, wo ihre Großmutter seit eh und je gewohnt hatte. Schon bald findet sie Hinweise auf Roses Vergangenheit, die auf ein lang gehütetes Geheimnis hindeuten.
In Paris trifft Lola ihren alten Schulfreund Fabien wieder, mit dem sie ein kurzes, aber prägendes Erlebnis in ihrer Jugend verbindet. Fabien betreibt ein Café am Place de la Contrescarpe und ist Roses unmittelbarer Nachbar.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Lolas Perspektive erzählt, zwischendurch erfahren wir aber auch einiges über Lolas Vater Emile, ihren Schulfreund Fabien, die alternde Diva Jacobine, die das Geschehen auf dem Place de la Contrescarpe haarscharf beobachtet und kommentiert, und den liebenswerten Pierre, der selbstgebackene Lebkuchenherzen mit klugen Sprüchen verziert, und im Quartier Latin an Touristen und Einheimische verkauft.
Sehr gut gefallen hat mir Fabiens und Lolas Ausflug in die Bretagne, bei dem sich Fabien und Lola bei einem Boef à la bretonne und anschließendem Kouign amann näherkommen.
Durch ihre bildhafte und poetische Sprache lässt die Autorin das Pariser Flair, das spätsommerliche Ambiente im Quartier Latin und nicht zuletzt die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte lebendig werden. Dazu tragen auch die vielen französischen Sätze und Begriffe bei. Die leckeren Spezialitäten, die im Café des Artisans und von Fabiens Mutter Jeanne zubereitet werden, ließen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Anne Stern/Lily Martin hat einen unvergleichlich schönen, poetischen Sprachstil. Ich empfehle diesen wunderbaren Liebesroman allen, die Frankreich und Paris lieben und natürlich allen LeserInnen von Liebesromanen. Wenn ich den Epilog richtig gedeutet habe, ist „Sommertage im Quartier Latin“ der Auftakt von weiteren Sommerromanen, die in Paris spielen werden. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung dieser Reihe!