Frauengeschichten

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**Inhaltsangabe:**

Es ist kurz vor Weihnachten und Phoebe Fox hat ein Problem: ein großer Wasserschaden hat ihr Haus fast unbewohnbar gemacht und ihr Mann Julian musste zu seiner Mutter in die USA fliegen, weil diese sich bei einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat. Da kommt die Anzeige in einer Zeitschrift, die Phoebe bei ihrer Lieblingsfriseurin Beverly liest, gerade zur richtigen Zeit: „Zehn Tage Besinnlichkeit und Ruhe im weltberühmten Castle Spa. Verbringen Sie mit uns Weihnachten und Silvester im malerischen Nordwesten Englands.“ Kurz entschlossen bucht Phoebe das Arrangement. Im Castle Spa lernt sie die übrigen Gäste kennen und bei den gemeinsamen Plaudereien erzählt jede von ihnen den übrigen ihre ganz persönliche Geschichte – offen und ehrlich ...

**Meine Meinung zum Buch:**

Eigentlich ist dieses Buch eine Geschichtensammlung, die von Phoebe Fox zusammengehalten wird. Das war vermutlich auch der Grund, warum ich mit keiner der beschriebenen Personen so richtig warm werden konnte, denn immer dann, wenn eine der Frauen mit ihrer Geschichte fertig war, kam die nächste dran und so weiter. Aber damit kam ich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ganz gut zurecht. Dass die Personen an sich damit eher schablonenhaft blieben, ist auch auf diesen häufigen Wechsel zurückzuführen, zumal sie zwar alle einen Namen bekommen haben, sie in Phoebes Kommentaren aber immer als „die Richterin“, „die Ex-Frau des Pfarrers“ oder „die Verschwörungstheoretikerin“ genannt werden. Mittelpunkt ist also immer die von der jeweiligen Person erzählte Geschichte.

Womit ich nicht so gut zurecht kam, waren die teilweise doch recht bitteren und deprimierenden Erzählungen der Frauen. Manche der Erzählerinnen hätte ich am liebsten einmal kräftig getreten. Das Buch sollte man also besser nicht lesen, wenn man gerade ein Stimmungstief hat! Den fiesen Biss, den ich von Fay Weldons früheren Büchern kenne, habe ich hier vermisst.

Vom Stil her ist das Buch hervorragend geschrieben, aber das ist bei dieser Autorin auch nicht anders zu erwarten. Deshalb ist eine Gesamtbewertung für mich recht schwierig – einerseits finde ich es brillant geschrieben, andererseits bekommt man beim Lesen die große Depression – aber ist das ein Grund für Punktabzug?

Viele Grüße von Annabas  ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/regular_smile.gif)