Ich hatte mehr erwartet

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lisbeth76 Avatar

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Die Leseprobe war super, und als ich das Buch in den Händen hielt war ich von der Gestaltung recht angetan, es hat mich einfach angesprochen.

Leider hat die Geschichte nicht gehalten was die Leseprobe versprochen hat, der Funke ist einfach nicht übergesprungen, zum Teil musste ich mich zwingen weiterzulesen, ich war einfach nicht gefesselt.

Ich weiß nicht wie ich die Geschichte zusammenfassen soll, denn eigentlich handelt es sich bei "Spa Geflüster" um eine Sammlung aus Kurzgeschichten, vorgetragen von den Besucherinnen des Castle Spa . Frauen, die sich aus verschiedenen Gründen über Weihnachten und Silvester für Abgeschiedenheit und Ruhe entschieden haben.

Die Hauptprotagonistin ist Phoebe Fox, Autorin und Mutter erwachsener Kinder. Weihnachten steht vor der Tür, doch ihr Haus ist wegen einer übergelaufenen Badewanne verwüstet und ihr Mann Julian ist zu seiner kranken Mutter in die USA geeilt. Die große Familienfeier wird abgesagt, und als sie beim Friseur in der Vogue eine Annonce von einem besonderen Angebot des Castle Spa  liest, beschließt sie spontan die Feiertage dort zu verbringen.

Im warmen blubbernden Whirlpool erzählen sich die Frauen ihre Geschichten, die verschiedener nicht sein könnten. Da ist die Trophäenfrau, die wegen einem nicht begangenen Verbrechen aus Leidenschaft im Gefängnis in Griechenland gesessen hat, und sich nun im Castle Spa wieder aufpolieren lassen möchte, die Gehirnchirurgin Shimmer, die gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Sparkle auf Männersuche ging, und sich dafür nicht nur umbenannte, sondern auch angab Krankenschwester zu sein, um potenzielle Lover nicht mit ihrem Bildungsgrad zu verscheuchen, die Richterin die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzog, die Wetterfee, die ihrem Freund eine Vergewaltigung angehängt hat, um vor Gericht Schmerzensgeld einzuklagen,  die Stiefmutter die von ihrer Stieftochter auf perfide Art und Weise aus dem Haus getrieben wurde, oder die Ex-Frau des Pfarrers, in deren Haus es spukte … Dieses und noch einiges  mehr bekommen wir in der dampfwabernden Atmosphäre des Spas erzählt.

Dazu kommt Phoebes Angst, Julian könnte ihr mit der ehemaligen Freundin fremdgehen. Denn ziemlich abgeschieden vom Rest der Welt ist die Kontaktaufnahme zur Familie mit nur einem Telefon, streng  bewacht von der Angestellten Beverly ziemlich schwierig.

Als das Personal fernbleibt, da die Besitzerin Lady Caroline dank ihrer Spielsucht nicht im Stande scheint die Löhne zu zahlen, versorgen sich die Frauen selbst. Inzwischen zu einer kleinen verschworenen Gemeinschaft zusammengerückt wollen sie auch die restlichen Geschichten hören.  

Der Schreibstil ist angenehm, das Buch lässt sich recht locker lesen, dennoch weiß ich nicht, ob ich es unbedingt weiterempfehlen würde. Manche Geschichte der Frauen ist sicherlich sehr interessant zu lesen, dafür gibt es andere, die so verworren und langatmig sind, dass man froh ist sie hinter sich lassen zu können.

Insgesamt kann ich keinen Leitfaden erkennen, eher eine teilweise abgehackte Geschichte, zusammengewürfelt aus vielen kleinen Erzählungen.