Ungewöhnliche Lebensgeschichten aus dem Spa

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Bisher hatte ich keine Ahnung wer Baccaccio war, doch durch diesen Roman hat man gleich wieder was dazu gelernt und hat wenigstens eine Ahnung von Baccaccio, wenn man es nicht gelesen hat.

So schreibt Fay Weldon in Form der Erzählerin Phoebe, einer Schriftstellerin, über das Zwangsbeisammensein mehrerer eigenständiger, gut situierter Frauen, die Weihnachten und Sylvester in einem Wellness Spa verbringen.

Durch ausstehende Lohnzahlungen und schlechten Wetterverhältnissen gestaltet sich der Spaufenthalt etwas anders als gedacht. So treffen sich die Frauen am Whirlpool und eine nach der anderen erzählt ihre Geschichte.

Die Nagelspezialistin, die von einem Scheich entführt wurde, die Richterin, die eine Geschlechtsumwandlung hinter sich hat.

Teilweise seltsame Geschichten, voller Intrigen und Habgier, teilweise schon abenteuerlich zu lesen. Phoebe hält die einzelnen Geschichten fest und zweifelt zwischendurch an ihren eigenen Leben, ihrem Mann, der erst das Haus unbewohnbar machte und dann zu seiner kranken Mutter zu fahren.

Dies alles ist teils amüsant und auch hintersinnig, voll Anspielungen auf unsere Gesellschaft geschrieben. Ich hatte das Gefühl, dass die Art des Schreibens ein wenig auf die Geschichte der jeweiligen Frau abgestimmt ist. Allerdings fehlte mir persönlich noch das letzte, fesselnde Fünkchen im Schreibstil, den Geschichten. Somit konnten mich die Spageschichten nicht ganz überzeugen.