Der erste Fall für Nyström und Forss und für mich auch mein letzter

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pucki24 Avatar

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Schwedische Kriminalromane gibt es viele und dementsprechend schwankt auch die Qualität der Bücher in großem Maße. Vom Inhalt her geht es auch hier zu, wie in einem typischen Kriminalroman: Eine Leiche wird verstümmelt aufgefunden. Ein Team der Polizei ermittelt und im Fokus stehen die beiden Ermittlerinnen Nyström und Forss.
Mir persönlich hat der erste Fall von Ingrid Nyström und Stina Forss nicht gefallen. Deshalb wird es auch mein letzter Krimi des Autorenpaares Voosen und Danielsson bleiben. Doch was hat zu diesem Urteil geführt? Es lässt sich, aus meiner Sicht, wie folgt begründen: 1. die Sprache und 2. der Inhalt.

Sprache
Mir ist der Einstieg in den Krimi sehr leicht gefallen. Das Buch ist eingängig, leicht lesbar und interessant. Nach einiger Zeit haben mich allerdings manche Dinge genervt. Zum einen das ständige Springen der Autoren zwischen der Anrede mit "Du" und "Sie". Ich weiss, dass im Schwedischen das anders als in Deutschland gehandhabt wird, aber man wird ja noch einen eindeutigen Umgang erwarten können. Nicht einmal "Sie" beim Verhör und im nächsten Gespräch wieder "Du" (bei Fremden). Zum zweiten fiel mir die Identifikation mit den beiden Komissarinnen sehr schwer, da diese einmal mir Vornamen "Stina" und "Ingrid" und mal die Nachnamen, mal ein Zusammenspiel aus beiden verwendet wurden. Da wurde ich einfach nicht warm mit den Figuren

Inhalt:
Zum anderen, von der Sprache abgesehen, finde ich die Geschichte zwar interessant und spannend, je länger ich laß, desto abstruser wurde sie jedoch. Für meinen Geschmack ist einfach zu viel versucht in den Krimi zu packen: Ein grausamer Mord, geheimnisvolle Symbole (die sich als Mißverständnis herausstellen) zwei Erpressungen, mehrer Lebensgeschichten, ein abgeschnittener Finger, Überfälle, Kriegserlebnisse, unzähliger Personen, Verschwundene, geistig Kranke, Revoluzzer, Menschen, die plötzlich auftauchen - alle haben ein Motiv und niemand weiss wer wirklich der Mörder ist. Und der Ermorderte ist im Grunde auch kein Opfer allein, sondern ein Täter und das alles auch noch aus Liebe.
Für meinen Geschmack zu viel in einem dünnen Buch. Manchmal ist eben weniger mehr!