Die Macht des Zufalls

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wal.li Avatar

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Die junge Ermittlerin Stina Forss kommt neu in das Team von Ingrid Nyström. Diese ist selbst neu in ihrer Position, denn der ehemalige Chef muss wegen eines schweren Unfalls frühpensioniert werden. Stina, die eigentlich aus Berlin kommt, muss bei der schwedischen Polizei erstmal klein anfangen. Natürlich fällt ihr das nicht leicht, schließlich hatte sie es in Berlin mit anderen Kalibern zu tun als hier im beschaulichen Schweden, oder? Doch gleich bei ihrer Ankunft wird Stina eines Besseren belehrt, denn sie wird zu den Ermittlungen in einem Mordfall hinzugezogen. Ein Schmetterlingszüchter wurde anscheinend zu Tode gefoltert und es gibt keinen Hinweis auf den Täter. Der Tote wohnte in einer einsamen Gegend und hatte nur wenige Kontakte.

Aus der Reihe um Stina Forss und Ingrid Nyström ist dieses der erste Band. Ich habe den zweiten Band, der mir etwas besser gefiel, zuerst gelesen und wollte nun wissen, ob ich etwas verpasst habe. Nun, da diese Geschichte der Polizistinnen weiter verläuft, macht es natürlich Sinn, die Reihenfolge einzuhalten. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mir etwas mehr an Anteilnahme am Privatleben der beiden erhofft hätte. Was sind ihre Beweggründe? Wieso handeln sie so wie sie eben handeln? Wie wirken sie mit ihrem Umfeld zusammen? Das wird manchmal mit einem Halbsatz abgehandelt und viel bleibt der Phantasie überlassen.

Der Fall allerdings hat mir sehr gut gefallen. Zusammenhänge aus der Vergangenheit, die lange in die Zukunft wirken und letztlich zu diesem Verbrechen führen. Die Lösung entwickelt sich langsam und letztlich wird dem Leser kaum eine Chance gegeben, das Geheimnis zu früh zu entschlüsseln, also genau das, was von einem guten Krimi zu erwarten ist.

Besonders beeindruckend fand ich Stinas Schilderung ihres Besuches in Yad Vashem, Schilderungen aus Sicht der Opfer, die uns auch heute noch unter die Haut gehen.