Frostige Geheimnisse

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andrea dorothea Avatar

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Ein neues Ermittlerduo glänzt in seinem ersten Fall. Stina Forss geht nach Jahren in Deutschland wieder nach Schweden und stößt dort auf ihre Chefin Ingrid Nyström. Auch diese ist neu auf ihrem Posten, weil der eigentliche Chef nach einem Unfall zumindest vorübergehend ersetzt werden muss.
Die beiden sehr gegensätzlichen Frauen haben nicht viel Zeit, sich gegenseitig zu beschnuppern, denn ein Mordfall im "tiefen Wald" wartet auf ihren Einsatz. Ein Schmetterlingsforscher wurde in seinem Gewächshaus brutal verätzt und verstümmelt. Auf dem Weg zur Aufklärung des Falls gibt es viele Befragungen, viele Verdächtige und eine undurchsichtige Vergangenheit. Inmitten des Gewirrs von jüdischer Geschichte und einem Netz von Homosexualität gerät schließlich sogar Ingrid Nyström in Gefahr und wird niedergeschlagen. Erst Stinas Reise nach Israel auf Eigenregie bringt Licht in die düstere Vergangenheit des ermordeten Balthasar Frost.
Ein ganz toller Schwedenkrimi, der durch den lebhaften Schreibstil besticht. Von Anfang bis Ende leidenschaftliche Protagonisten und eine gesunde Mischung aus Krimi und Charakterdarstellung der beiden Ermittlerinnen, sowie deren Umfeld macht das Buch zu einem Leseerlebnis erster Klasse. Bis zum Schluß bleibt die Spannung erhalten und regt immer wieder an zum Weiterlesen. Das Cover mit nordischem Charme: ein See, schwedische Holzhäuser (natürlich verschneit!) und dem Schattenriß eines Nachtfalters - und das alles im Dämmerlicht. Welchen Skandinavien-Fan holt das nicht aus der Reserve? Eine schönere Einladung diesen Krimi zu lesen gibt es gar nicht.
Ein Debüt vom Feinsten, bei dem ich nur hoffe, dass es bald eine Fortsetzung gibt! Auf jeden Fall ist das ein Buch, das nicht sofort im Regal verschwinden darf sondern sofort auf die Suche nach weiteren Fans gehen muss.