Später Frost

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"Später Frost" von Roman Voosen
Inhalt
Stina Forrs, Kommissarin, kehrt von Deutschland aus in ihre Heimat Schweden zurück. Dort geschieht gleich in den ersten Tagen ein Mord: Der alte Balthasar Melchior Frost wird tot in seinem Gewächshaus gefunden. Doch wer könnte den alten Insektenforscher so gehasst haben, dass er ihn auf grausame Art und Weise umbringen möchte? Die Nachforschungen von Stina Forss und ihrer Vorgesetzten Ingrid Nyström führen sie tief in eine längst vergangene Geschichte, in einem Schweden, das ganz anders war, als sie es kennen.
Meinung
Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich gerne schwedische Krimis mag und mich die Inhaltsangabe bei diesem Buch auch angesprochen hat. Besonders gut gefiel mir jedoch die Leseprobe.
Nun muss ich abschließend sagen, dass die Reihe um Stina Forss und Ingrid Nyström tatsächlich Potenzial hat.
In diesem ersten Teil allerdings gibt es ein paar kleiner Dinge, die mich gestört haben.
Da wären zum Beispiel die vielen Perspektiven. Davon bin ich eigentlich ein großer Fan, doch in diesem Buch wird aus ca. 5 Perspektiven geschrieben. Das hat bei mir schon manchmal den Lesefluss unterbrochen. Klar erzeugt es auch Spannung, wenn man auch die Sicht des Täter liest, ohne aber zu wissen, wer es ist. Dennoch ist mir die Anzahl zu hoch.
Verwirrung kam bei mir auch dann auf, wenn sich zwei Abschnitte, die man hintereinander liest, zur gleichen Zeit abspielten. Insgesamt trifft man auch auf viele Namen, die man behalten muss, da habe ich schon das ein oder andere mal kurz vergessen, aus wessen Sicht ich da eigentlich lese.
Zu den Namen fällt mir aber noch etwas positives ein: Sie sind nicht all zu schwedisch, es kommen keine komplizierten Nachnamen vor, die einem Zungenbrecher gleichen. Besonder den Namen "Balthasar Melchior Frost" fand ich einfach super.
Gut fand ich auch die Charaktere. Sie sind keine stereotypen, haben alle ihre kleinen Einzigartigkeiten und waren mir ganz sympathisch. Leider ist mir Protagonistin Stina nicht so nah gekommen, wie man es sich von einer Protagonistin erhofft. Dafür gefiel mir aber die andere, Ingrid Nyström, sehr.
In den nächsten Bänden dürfen sich die beiden aber auch untereinander gerne näher kommen. Oftmals waren sie in dem Buch sehr seperiert.
Wenn man die Reihe verfolgen wird, dann ist das auf lange Sicht natürlich gut, weil man da einen deutlichen Entwicklungsprozess sehen wird, doch für nur diesen Band ist es etwas gewöhnungsbedürftig, da kein richtiges Gefühl von Teamarbeit aufkommt.
Die Geschichte beginnt recht typisch, beinhalten aber wirklich viele ungeahnte Wendungen. Wie mir die Auflösung gefällt....da bin ich mir unsicher. Sie ist nicht völlig aus Fingern gesogen, auch nicht zu spektakulär, im Gegenteil, eher zu unspektakulär im Vergleich zu dem, was man zwischendurch so über die Vergangenheit des Mordopfers erfahren hat.
Der kurze Epilog macht aber vieles wieder wett!
Fazit
Ein guter Schreibstil und eine super Geschichte. Ich würde gerne mehr Bücher der Reihe lesen, denn sie ist wirklich vielversprechend.