Später Frost

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Ein schwedischer Krimi, der es von der ersten bis zu letzten Seite in sich hat. Voller Spannung und Probleme.
Allein schon das Cover sieht sehr gut aus. Schwedische Holzhäuser im Schnee, dahinter die See. Was man beim ersten Blick als weiße Berge und dunklen Himmel vermuten läßt, täuschst sehr. Über hellem Himmel fliegt ein riesiges Insekt, ich würde sagen zum Inhalt passend ein Schmetterling.
Jetzt zum Buch selbst. Es beginnt im Jahre 1948 in Jerusalem. Und dann ist man plötzlich in dem schwedischen Städtchen Växjö. Hier beginnt Stina Fross, eine Schwedin, die bisher in Berlin gelebt hat, ihre neue Stelle als Kommissaranwärterin. Sie ist aus Deutschland weg, hat ihren Freund Andreas dort gelassen. In Schweden will sie sich nun um ihren krebskranken Vater kümmern, den sie jahrzehntelang nicht mehr gesehen hat. Auch ihre Chefin ist neu im Kommissariat. Ingrid Nyström hat die Stelle bekommen, weil ihr bisheriger Chef einen schweren Autounfall hatte und gelähmt ist.
Bevor sich die beiden Frauen beschnuppern können, wird ein Mordfall gemeldet. Der über 80jähriger Schmetteröingsforscher wird tot in seinem Gewächshaus gefunden, durch Kalk verätzt und erstickt, mit augelaufenen Augen. Außerdem werden auch noch Pistolenkugeln gefunden. Was ist hier geschehen? Der Forscher hat seit vielen Jahren fernab in Waldnähe alleine gewohnt. Doch als sie das Haus durchsuchen, finden sie im oberen Stockwerk Frauenkleidung, Schmuck und Schminke. Niemand aber weiß ewas von einer Frau. Wie jeder bestätigt, hat Balthasar Frots alleine gelebt, nur manchmal kommt ihn ein alter Frend besuchen, der ihn auch tot aufgefunden hat.
Im Laufe des Buches treten immer mehr Widrigkeiten auf, viele Personen scheinen in die Tat verwickelt zu sein. Und dann werden immer wieder ganz kurze Kapitel eingeflochten. Die Gedanken eines Mannes und einer Frau, die etwas mit dem Mord zu tun haben scheinen. Es werden dabei keine Namen genannt. Man wird aus den kurzen Episoden nicht schlau. Ein Buch, das der Leser fast nicht mehr aus der Hand legen kann. Ein Krimi, der bis zum Schluß den Leser mitraten läßt. Auch werden hier sehr viele Themen bearbeitet: Holocaust, Homosexualität, Erpressung, große Liebe, tiefer Hass und falsche Identitäten. Die einzelnen Kapitel sind in Tagen eingeteilt, also Montag, Dienstag, um zu sehen, welche Zeit bei den Ermittlungen vergeht.
Nicht zu vergessen ist hierbei, dass die Ermittler alle für sich noch ein pivates Leben haben und alle mit irgendwelchen Problemen behaftet sind, also keine Supermänner und -frauen sind. Es werden auch kurze Einblicke in das schwedische Leben und die schwedische Landschaft gegeben.
Das Autorenpaar Vossen und Danielsson haben mit ihrem Erstlingswerk großartiges geleistet. Ich hoffe sehr, dass es noch weitere Bücher von Kommissarin Nyström und Stina Fross geben wird. Die Sprahce der Autoren ist wirklich up to date. Und sie werfen immer wieder etwas alltägliches in ihre Schreibweise wie MacDonalds oder dergleichen.