Mal langsam, Brooke!

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jojo007 Avatar

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Brooke Ferguson schafft Unglaubliches. Als eine der wenigen Frauen überhaupt ist sie im Sport Supercross erfolgreich und nimmt sogar unter lauter männlichen Fahrern an der diesjährigen Weltmeisterschaft teil. Bekannt ist sie als selbstbewusste, waghalsige Fahrerin. Doch während ihr Berufsleben auf der Überholspur verläuft, kann man das von ihrem Privatleben nicht gerade behaupten. Gefühlen geht sie eher aus dem Weg. Bis sie auf ihren besten Freund aus Kindertagen trifft: Matt, mit dem sie schon lange mehr verbindet, als sie wahrhaben will! Wird sie den Mut haben, sich ihren Gefühlen zu stellen?

(Achtung: leichte Spoiler-Gefahr!)

Im Grund genommen fand ich die Geschichte eigentlich gut. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und der Handlungsverlauf ist schlüssig.
Nur leider wird dieser komplette Handlungsverlauf im Klappentext schon vorweggenommen. Das führt dazu, dass man während dem Lesen darauf wartet, dass die beschriebene Geschichte endlich losgeht und sämtliche Spannungen oder Überraschungseffekte verloren gehen. Eigentlich fasst der Klappentext das gesamte Buch so gut zusammen, dass man es kaum noch zu lesen braucht. Weniger wäre hier wirklich mehr gewesen!
Die Charaktere sind sympathisch, vor allem Matt, sowie Brooke und ihr Team. Auf Henry ist echt Verlass und Sue und Jordan sind einfach super süß. Matt ist sehr nett und die Art, wie er mit Brooke umgeht ist toll. Brookes Selbstbewusstsein, ihren Traum zu leben fand ich auch gut, doch an einigen Punkten habe ich mich an ihr sehr gestört.
Ständig beschwert sie sich über den fehlenden emotionalen Support ihrer Eltern, weil diese sich wünschen, dass ihre Tochter einen weniger gefährlichen Sport als Supercross betriebe (ich meine, welche Eltern wünschen sich, dass ihr Kind so leichtfertig sein Leben riskiert?!). Ihre Mutter schaut deshalb nicht gerne zu, wenn Brooke ein Rennen fährt, weshalb sie aufs schärfste als gefühllos und kalt kritisiert wird (nein, diese Frau hat Muttergefühle!). Nichts destotrotz unterstützen ihre Eltern Brooke finanziell dabei, ihrem Traum hinterherzujagen und bezahlen das Gehalt eines Trainers, eines Mechanikers, einer PR-Frau und Brookes Lebensunterhalt, zudem Bikes, Zubehör, Reisen und Startgelder (was für gemeine Eltern, ich meine Jordans Eltern hätten ihm da nie bieten können, aber heul dich ruhig aus, Brooke!!!). Und dann beschwert sich Brooke doch tatsächlich, dass ihr Vater so viel arbeite, immerhin ist der Schönheitschirurg und hat vielleicht ein Verbrennungsopfer behandelt, während Brooke ihr Leben vergeudet, um auf Kosten ihrer Eltern, gelinde gesagt, doch eher mäßige Platzierungen bei der Weltmeisterschaft zu erlangen.

Leider hat dieses Buch meine Erwartungen nicht erfüllt. Es war keine Spannung vorhanden und Brooke war eher eine Enttäuschung.
Es tut mir Leid, aber ich würde dieses Buch keinem anderen Leser weiterempfehlen.