Zickige Protagonistin und viel zu viel Kindergarten

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athene1989 Avatar

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„Speed me up“ von Sarah Saxx fand ich von der Thematik her unglaublich interessant, denn eine Frau beim Supercross ist durchaus nichts Alltägliches und daher mochte ich dieses Setting gerne. Dazu kam, dass ich schon ein paar Werke von ihr gelesen habe, die ich weitestgehend richtig gut fand. Also war ich gespannt, dieses Buch zu lesen. Leider konnte es mich überhaupt nicht mitreißen, stattdessen war ich weitestgehend von den Protagonisten genervt.
Brook ist die einzige Fahrerin unter einem Haufen Männer, wodurch sie von vielen nicht ernst genommen wird. Sie hat sich eine dicke Wand um sich aufgebaut, in die nur ihr Team schauen kann, denn mit ihren Eltern versteht sie sich nicht gut und mit ihrem besten Freund hat sie auch kaum Kontakt Das ändert sich, als dieser plötzlich bei einem ihrer Rennen auftaucht und sie beiden wieder mehr unternehmen. Brook und Matt fühlen sich zueinander hingezogen, schon seit Jahren, doch keiner will die Freundschaft zerstören und Matt hat schon einmal ihr Herz zerbrochen. Doch dann passiert die eine Nacht, die alles ändert.
Mir ist bewusst, dass bei Young und New Adult ein gewisses Hin und Her zwischen den Liebenden Gesetz ist. Aber dieses Buch treibt es einfach auf die Spitze. Von Anfang an ist das Knistern der beiden zu spüren, was ich gut finde, immerhin kennen sich beide von klein auf. Aber es ist so, dass beide fast schon kindisch sind und ja immer der andere Schuld ist und man darf ja nichts sagen. Brook hatte ich mir als toughe Frau im Supercross vorgestellt, die ihre Frau steht und sich in der Männerwelt durchsetzen kann. Aber meistens kam sie einfach nur zickig und egoistisch rüber, manchmal wie ein kleines Mannsweib. Ich wurde mit ihr nicht warm, weil sie einfach sehr unsympathisch rüberkam. Gerade dieses kindische „er muss sich melden“, obwohl sie Mist gebaut hat, aber das konnte sie nie so sehen. Erst am Ende wurde ich etwas wärmer mit ihr. Matt hingegen fand ich deutlich besser, aber auch bei ihm fand ich dieses nervige hin und her und sein teilweise großes Ego anstrengend. Man kann seinen Stolz auch mal hintenanstellen und sich melden, aber nein. Das war einfach nur Kindergarten. Alleine die Nebencharaktere fand ich unterhaltsam und sympathisch, was mir einfach zu wenig ist. Die Story hatte keinerlei Überraschungen, was bei solchen Büchern aber weitestgehend normal und in Ordnung ist, aber durch die Ereignisse habe ich mir einfach gewünscht, dass irgendwas kommt, aber das war leider nicht der Fall.
Das Ende war mir too much. Zu überzogen und zu perfekt. Alles musste gut werden, Brook ist ja so toll und was sie macht ist so weltbewegend und alle lieben sie. Ich finde es gut, dass darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es Frauen in so einem Sport schwer haben, aber dieses Ende war einfach zu viel, wobei es immer noch das Beste des Buches war, was leider schon alles aussagt. Weniger wäre da mehr gewesen und einfach passender. Der Schreibstil hingegen war wirklich gut, wie man es von der Autorin gewöhnt ist.
Leider konnte mich das Buch aber nicht mitreißen. Ich war weitestgehend nur genervt von dem Hin und Her und der zickigen Protagonistin und die paar tollen Nebencharaktere konnten das Buch einfach nicht retten. Daher kann ich nur zwei Sterne geben.