Herbstliche Lesereise zum Träumen

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la calavera catrina Avatar

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Die Bibliothekarin Kiela und ihr sprechendes Spinnenkraut Caz haben mich sehr begeistert. Kiela beginnt einen Neufang in der alten Heimat und eröffnet einen Zauberladen, wo sie offiziell nur Himbeermarmelade verkauft, aber eben auch verzauberte Kiefernzapfen. Eigentlich ist sie zurückhaltend und liest am liebsten. Nach ihrer Flucht will sie sich auf dem alten Cottage ihrer Eltern verstecken, weil sie Bücher gestohlen hat, und sich aus dem verwilderten Garten selbstversorgen. Aber die Leute aus dem Dorf sind herzensgut, abgesehen von dem miesepetrigen „Nachbarn“, und Larran und seine Seepferde sind ganz besonders freundlich. Das ist Kiela gar nicht gewohnt und es ist richtig schön, mitzuerleben, wie sie sich einlebt, ankommt und später kaum wiedererkennt.

„Die Einmachgläser glitzerten und warteten nur darauf, mit Marmelade gefüllt zu werden.“

Der Roman ist aber nicht nur wegen der beschriebenen Köstlichkeiten ein Genuss, sondern auch, weil es so leichtfüßig und angenehm geschrieben ist. Der Stil ist unkompliziert und einnehmend, also ideal, um sich entspannend auf die Insel zu träumen. Es ist ein bisschen vorhersehbar, aber es gibt auch Unerwartetes, womit es für mich ausgewogen blieb. Vor allem den Anfang hab ich sehr gemocht, als Kiela das heruntergekommene Cottage erkundet, mit der Absicht, sich dort zurückzuziehen, aber ihre Pläne von einer Welle der Hilfsbereitschaft und Geselligkeit überrollt werden. Die wärmende Danksagung bestätigt meinen Eindruck von einer Cosy Romantasy, indem es um Selbstgemachtes, Gemütlichkeit, Zaubersprüche, Genuss, Bücher, Pflanzen, Herzenswärme, Liebe und Freundschaft geht. Eine gelungene Mischung, die glücklich macht und zum Glück nicht kitschig oder künstlich ist. Hier stimmte für mich alles und das Buch war viel zu schnell durchgelesen. Ein überraschenden Highlight für mich.