Die Kombination aus Ernst, Bedeutsamkeit und Lockerheit übt einen großen Reiz aus!

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Klappentext
„Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls!

Alles, was Evie will, ist normal zu sein. Und sie ist schon ziemlich nah dran, denn immerhin geht sie wieder zur Schule, auf Partys und hat sogar ein Date. Letzteres entpuppt sich zwar als absolutes Desaster, dafür aber lernt sie dadurch Amber und Lottie kennen, mit denen sie den Spinster Club gründet. Doch schafft sie es auch, mit ihren neuen Freundinnen über ihre Krankheit zu sprechen?“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover richtig gut, da vor dem schwarzen Hintergrund das knallige Gelb so richtig ins Auge sticht und mir der Zeichenstil gefällt. Dieser erinnert nämlich an eine Tafel, auf welche mit weißer Kreide wunderschöne Typografie-Skizzen und tolle Schriftzüge gezeichnet wurden. Handlettering auf einem Cover zu verwenden, ist eine richtig coole Idee! Zudem sticht das Cover so hervor, da es edel und poppig aussieht.

Meine Meinung
Schon als ich zum ersten Mal von der auf drei Bände geplanten Buchreihe rund um die „Spinster Girls“ gehört habe, war ich Feuer und Flamme und wollte die Geschichte unbedingt lesen. Nun, nachdem ich den ersten Band regelrecht verschlungen habe, sehne ich mit noch größerer Begeisterung dem nächsten Band entgegen! „Spinster Girls – Was ist schon normal?“ vereint so viele Themen, die wichtig sind und die aufgegriffen werden sollten. Gleichzeitig sind die Protagonistinnen dieser Reihe total sympathisch und echt.

In diesem ersten Band geht es vor allem um Evie, die nach einem ziemlich misslungenen Date auf Amber und Lottie trifft. Gemeinsam gründen die drei den Spinster Club, mit dem sie regelmäßige Treffen abhalten und immer über feministische Themen reden. Diese Themen waren sehr elegant in die Geschichte eingewoben und für mich gleichzeitig auch sehr informativ. Ich habe beim Lesen vieles gelernt, von Dingen, über die ich noch nie in meinem Leben gehört habe bis hin zu bekannteren Aspekten, von denen ich neue Seiten kennen gelernt habe. Dabei werden unter anderem auch kritische Punkte beleuchtet. Dies hat mir sehr gut gefallen, da ich so sehr viel aus dieser Geschichte für mich mitnehmen konnte.

Neben diesem wichtigen und brandaktuellen Thema des Feminismus geht es aber auch um die ernste Thematik der psychischen Erkrankung, denn Evie leidet unter einer Zwangsstörung. Auch dies bindet die Autorin Holly Bourne gekonnt und sehr gefühlsbetont in die Geschichte ein. Mir lief jedes Mal eine Gänsehaut über die Arme, wenn Evie einen Rückschlag erlitten hat und wenn wir Einblicke in ihr Gedankenkarussell erhalten haben. Auf wie ich finde sehr authentische Weise macht die Autorin dem Leser so die Gefühlswelt und die Schwierigkeiten einer solchen Erkrankung deutlich. Mich hat Evies Erkrankung sehr berührt, denn Holly Bourne verdeutlicht sehr realistisch die Höhen und Tiefen dieser Figur sowie den Einfluss ihrer Krankheit auf ihr Leben.

Durch diese Themen wird die Botschaft des Buches auch wunderbar transportiert: Sei du selbst und steh zu dir. Das empfand ich als sehr bedeutsame Intention und Nachricht für die Leser, die man sich unbedingt zu Herzen nehmen sollte auch wenn dies in unserer Gesellschaft nicht immer leicht ist (was im Übrigen auch im Buch verdeutlicht wird). Neben diesen ernsten und wichtigen Themen gibt es aber auch die typischen Teenagerprobleme wie Jungs, Partys, erste Liebe und vieles mehr. Das Buch vermischt auf diese Weise den ernsten Grundton mit einer Lockerheit und durchaus auch lustigen Szenen, die mich zum Schmunzeln oder Lachen brachten. Diese Mischung macht den Reiz des Buches aus, der für große Unterhaltung sorgt!

Die Figuren fand ich einmalig, da sie mir direkt unter die Haut gingen und vom ersten Moment an unheimlich sympathisch waren. Evie, Lottie und Amber sind ein tolles Dreiergespann, welches unterschiedlicher nicht sein könnte und welches gerade in ihrer Kombination eine große Lesefreude beschert. Besonders gefiel mir aber, wie selbstbewusst die drei zu ihren Überzeugungen standen und nicht davor zurückschreckten offen ihre Meinung zu sagen. Hieran sollte man sich ein Vorbild nehmen. Nachdem sich dieser Band auf Evie fokussierte, bin ich nun wirklich gespannt, was die Autorin für Lottie und Amber geplant hat.

Fazit
„Spinster Girls – Was ist schon normal?“ ist ein wunderbar durchdachter Auftaktband, der mich mit seiner Kombination aus wichtigen, ernsten Themen mit einer Prise Witz und normalen Teenagerproblemen überzeugen konnte. Die drei Protagonistinnen sind authentisch, sympathisch und sie gehen unter die Haut. An diesem Band gefiel mir vor allem, dass Evies Erkrankung so realistisch dargestellt wurde, dass sie mir eine Gänsehaut über die Arme gejagt hat. Zudem fand ich das Thema des Feminismus sehr interessant und aufschlussreich, da ich auch sehr viel beim Lesen gelernt habe. Ich freue mich schon sehr auf Band 2, in dem der Fokus mehr auf Lottie liegen wird!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Spinster Girls – Was ist schon normal?
2. Spinster Girls – Was ist typisch Mädchen? (erscheint am 31.August 2018 auf Deutsch)
3. ???