Drei starke Mädchen

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miss marple 64 Avatar

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Nichts wünscht sich Evie so sehr, wie normal zu sein- ganz normal jeden Morgen in die Schule gehen zu können, Freunde zu treffen, ein Date zu haben. Aber nichts ist für sie normal, denn sie leidet an einer Zwangs-und Angststörung. Wir lernen sie kennen, als sie schon auf dem Weg der Besserung ist- nun braucht sie nicht mehr so viele Medikamente, verabredet sich zu Partys, trifft sich mit Jungs. Alles möchte sie in kürzester Zeit nachholen, was sie über ein Jahr verpasst hat. Doch dass das nicht so einfach geht, merkt sie schnell und Rückfälle sind vorprogrammiert. Mit Amber und Lottie, die ebenfalls Außenseiterinnen in einer scheinbar normalen Welt sind, gründet sie den Spinster Club und sie diskutieren fortan typische Mädchenthemen. Doch Evie kann auch mit ihren neuen Freundinnen noch nicht über ihre Krankheit reden, bis ein herber Rückschlag sie zwingt, sich zu öffnen.
Der Autorin gelingt es, das Thema psychischer Erkrankungen für das Jugendbuch aufzuarbeiten. Wir erleben Evie mit all den ganz normalen Wünschen eines 16-jährigen Mädchens-Schwärmereien, erste Liebe, Freundschaften und erkennen, wie eine Krankheit all das in den Hintergrund stellen kann. Junge Leserinnen werden sich mit den Mädchen im Buch identifizieren können, da sie eventuell Ähnliches erleben. Betroffene werden vielleicht Mut fassen, über sich zu sprechen.
Eine Einschränkung möchte ich jedoch machen: Mit der Vielzahl an Themen im Buch von psychischen Erkrankungen bis zu Feminismus könnte der jugendliche Leser schnell überfordert sein. Hier wäre weniger mehr gewesen. So erhalten zwar viele wichtige Themen eine Plattform, werden aber nicht tiefgründig genug dargestellt.