Ein solider Krimi

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ninas_buecherbasar Avatar

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Spreewaldrache ist Teil drei der Reihe von Spreewaldkrimis von Christiane Diekerhoff rund um die Kommissarin Klaudia Wagner. Obwohl ich die ersten beiden Teile noch nicht kannte, habe ich schnell den Einstieg in die Vorgeschichte der Charakter geschafft. Es blieben zwar einige Fragen offen, das hat mich nun aber erst recht motiviert, mir die beiden Vorgänger mal zuzulegen und zu lesen.

Die Geschichte beginnt spannend, als erst ein junger Mann niedergeschlagen wird und schon bald darauf die Leiche eines älteren Obdachlosen gefunden wird - auch dieser wurde mit einem Holzpflock niedergeschlagen. Schon bald zeigen sich Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen und auch Parallelen zu einem Fall, der Jahrzehnte zurückliegt. Als Leser ist man permanent am Rätseln, welche Personen denn nun wie genau verwandt sind (das ist wirklich ein einziges Chaos. Ein bisschen Dorf-Klischee). Die Charakter werden am Anfang auf fast schonlustige Art und Weise vorgestellt, denn das Ermittlerteam befindet sich auf einem "Lehrgang", bei dem der Teamzusammenhalt durch das Herstellen von Würsten verbessert werden soll. Natürlich spielen dabei der Metzger und seine Frau später auch noch eine wichtige Rolle. Besonders gelungen fand ich am Anfang auch die Gedankengänge einer Frau, die anscheinend in die Tat verwickelt ist und eine regelrechte Obsession gegenüber einem gewissen Frank entwickelt, der sich schließlich als der Vater des Jungen herausstellt, der niedergeschlagen wurde. Sie scheint unglücklich verliebt zu sein, er ist/war ein regelrechter Weiberheld und der Hauptgrund für so einige Probleme und Rachegelüste im Ort zu sein. Auch als sehr gut und emotional empfand ich die Beziehung zwischen Katrin und ihrem Vermieter/Freund und seiner älteren Tochter beschrieben. Da brauen sich kleine Dramen zusammen, durch die man erst am Ende und nach einem Geständnis der Tochter richtig durchblickt.


Leider gelang der Autorin am Ende die lückenlose Aufklärung des Falls nicht so ganz. Die Verflechtungen wirkten doch alle recht chaotisch auf mich, sodass ich auch nach mehrmaligem Lesen noch Probleme hätte, die Gründe für den Mord fehlerfrei wiederzugeben. Ich mag den Schreibstil aber sehr gerne und werde definitiv bald wieder etwas von Frau Diekerhoff lesen.