Etwas besser als der Vorgänger

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roma84 Avatar

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Die Polizistin Klaudia Wagner ist noch immer nicht richtig in ihrer neuen Heimat im Spreewald angekommen und hat nach wie vor mit ihren inneren Geistern zu kämpfen. Gesundheitlich ist sie durch den vor einiger Zeit erlittenen Hörsturz noch immer leicht angeschlagen und leidet öfters unter einem fiesen Tinitus, außerdem hängt ihr ihr letzter Fall persönlich auch noch sehr an. Doch sie kommt nicht zur Ruhe, denn der nächste Fall lässt nicht lange auf sich warten und ausgerechnet jetzt ist Klaudias bisheriger Kollege Thang ist krankgeschrieben und Klaudia bekommt den Kollegen Demel an ihre Seite gestellt. Dieser hatte sie vor nicht allzu langer Zeit noch heftig gemobbt. Aber Klaudia ist Profi genug, um sich davon nicht unterkriegen zu lassen und versucht ihre volle Aufmerksamkeit auf den neuen Fall zu lenken.
In einem Fließ in Lübbenau, im idyllischen Spreewald, wird die Leiche eines rumänischen Erntehelfers gefunden, mit dem sie selbst auf einem Dorffest am Vorabend noch kurz, mehr oder weniger freiwillig, Kontakt hatte. Sie beobachtete, wie der junge Mann mit der Tochter eines Gurkenbauern tanzte und wie genau das den Unmut einiger Dorfbewohner und auch des Vaters der jungen Frau hervorrief. Klaudia musste bei einer heftigen Auseinandersetzung einschreiten, um schlimmeres zu verhindern…was im Laufe des Abends allerdings doch noch geschah, denn nun ist der junge Rumäne tot.
Bei den Ermittlungen stößt Klaudia auf eine Mauer aus Schweigen, Lügen und Verschwörungen. Es fällt ihr schwer, den Durchblick zu erlangen und die immer noch spürbaren Spannungen zwischen ihr und ihrem Kollegen Demel, machen die Situation nicht einfacher. Auch die Staatsanwaltschaft erschwert ihr weiterhin die Ermittlungsarbeit, denn die Vernehmung eines Verdächtigen, wird ihr, aus für sie unerklärlichen Gründen, verwehrt.
Dem ersten Spreewaldkrimi von Christiane Dieckerhoff musste ich ja leider eine nicht so gute Bewertung erteilen. Das wird hier nicht geschehen, denn dieses Buch hat mir etwas besser gefallen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich langsam daran gewöhnt habe, dass der Fall oft nicht im Vordergrund steht, sondern Klaudias Befindlichkeiten immer noch eine große Rolle in dem Buch spielen. Im ersten Buch hat mich das noch sehr genervt, hier wurde es nicht weniger, aber man gewöhnt sich dran. Das gehört wohl zu ihr. Allerdings geht dadurch aber auch etwas Spannung im Buch verloren, auch wenn diese Befindlichkeiten sicher auch die Erklärung für einige ihrer Reaktionen und Handlungen sind.
Positiv hervorheben muss ich die Recherchearbeit der Autorin bezüglich der Schauplätze im Buch. Sobald konkrete Schauplätze in einem Buch erwähnt werden, google ich diese sehr gern, um ein tatsächliches Bild vor Augen zu haben. Dies habe ich hier beispielsweise beim Restaurant Charleston in Lübbenau getan. Das Restaurant existiert tatsächlich und auf der online stehenden Speisekarte fand ich sogar die von Klaudia und ihrer Kollegin Wibke bestellten Speisen.
Vielleicht braucht Christiane Dieckerhoff einfach ein wenig Anlauf für Ihre Krimireihe, denn Buch 2 bekommt von mir drei Punkte und ich bin gespannt auf den Spreewaldkrimi Nummer 3 von ihr. Denn auch wenn mich ihre Bücher noch nicht komplett vom Hocker reißen können, finde ich den sich nicht unweit von mir befindlichen Spreewald einfach total faszinierend und als Schauplatz einer Krimireihe perfekt geeignet.