gelungene Fortsetzung

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"Spreewald Tod" ist der zweite Teil der Krimiserie um die Polizistin Klaudia Wagner. Erschienen ist der Krimi im Ullstein Verlag unter der ISBN 978-3-548-28761-4.

Dieser Roman knüpft direkt an den ersten Teil "Spreewaldgrab" an. Polizistin Klaudia Wagner ist wieder im Dienst und bekommt es gleich mit einem Doppelmord zu tun. Nebenher nimmt uns die Autorin mit auf den weiteren Weg der Protagonisten aus dem ersten Teil. Da ist Uwe, in dessen Dachgschoß-Wohnung Klaudia wohnt. Er ist total mit der Situation um seine tote Frau und dem kranken Neugeborenen und seinen anderen zwei Kindern überfordert. Er ist so verzweifelt das er überlegt den Sohn zur Adoption freizugeben und übersieht dabei ganz, dass seine älteste Tochter Annalene am Tod der Mutter verzweifelt und sich selbst verletzt.

Klaudia kämpft immernoch mit der Verarbeitung der Geschehnisse um ihren ehemaligen Kollegen welcher sich als Psychopath entpuppte und letztlich von Klaudia erschossen wurde. Auf dem Revier ist es auch nicht so einfach "normal" mit allen Kollegen umzugehen. Dabei wurde ja jeder vom ehemaligen Kollegen getäuscht.

Der Roman beginnt mitten in der Gurken-Erntezeit. Es ist Hochsommer im Spreewald und eigentlich wollte Wibke, eine Kollegin von der Spusi, mit Klaudia einen netten Abend auf dem "Hechtfest" verbringen. Im Laufe des Abends kam es zu einem ausländerfeindlichen Zwischenfall. Ein rumänischer Erntehelfer wurde angepöpelt und landete bei einer Schlägerei auf dem Boden. Klaudia ging dazwischen und wieß einen der Angreifer in die Schranken. Kurze Zeit später wird genau dieser junge Erntehelfer tot aus dem Fließ gezogen.

Schwierige Ermittlungen kommen auf Klaudia und ihren Kollegen Peter Demel zu. Es taucht ein Patzen Geld im Schließfach des Toten auf, dann verschwindet ein weiterer Erntehelfer und schließlich wird noch jemand erschossen. Aber bei diesen zwei Opfern bleibt es nicht.

Ein Kriminalroman zwischen Lügen, Intrigen, einer familiären Tragödie, Nationalsozialismus, Pokerspielen und einer Staatsanwältin die Klaudia Wagner an die kurze Leine nimmt als diese sich einem ebenfalls Verdächtigen in den Rechten Kreisen nähern will.

Der Kriminalroman liest sich flüssig. Die Autorin versteht sich darin bildlich zu schreiben und ihre Leser mit vor Ort zu nehmen. Der Text ist nicht wirklich spannend. Es werden verschiedene Szenarien aufgebaut und nicht alle Fragen werden bis zum Ende gelöst. Hier hält sich die Autorin ein Hintertürchen für den dritten Teil offen.

So ist im dritten Teil zu erwarten, was es mit Klaudias Kollegen Thang aufsich hat. Warum sieht er so runtergekommen aus und warum ist seine Frau so panisch? Was hat es mit den Schulden von Thang aufsich, die in einem älteren Fall auftauchen? Außerdem bleibt zu klären, wer den Mordanschlag am Ende des Buches auf Klaudia verübt hat. Natürlich gibt die Autorin hier schon eine Richtung vor und man kann jetzt schon gespannt sein, wie Klaudia, die in ihrem eigenen Fall wegen Befangenheit nicht selbst ermitteln darf damit umgeht, wenn die Staatsanwältin weiterhin ihre schützende Hand über Klaudias vermeintlichen Attentäter hält.

Wer den Spreewald mag wird auch diesen Kriminalroman mögen. Allerdings sollte man der Reihe nach vorgehen und mit Band 1 beginnen. So hat man alle Zusammenhänge und versteht die kurzen Abstecher in die Vergangenheit besser.