Noch immer kommt der Kahn nicht so recht in Fahrt ...

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clara_fall Avatar

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Eigentlich wollte Klaudia Wagner zusammen mit ihrer Kollegin nur einen schönen Abend bei Musik und Babbenbier, doch dann läuft ihr erst ihr verhasster Teamkollege Demel über den Weg und dann kommt es auch noch zu einer Schlägerei auf dem Hechtfest, bei der sie eingreifen muss. Am nächsten Tag liegt einer der Beteiligten tot im Fließ der Spree und es liegt wieder ein langer, mühsamer Weg voller Ermittlungsarbeit vor ihr, obwohl sie noch nicht einmal mit ihrem letzten Fall innerlich abgeschlossen hat, bei dem sie selbst fast mit dem Leben bezahlt hätte. Widerwillig bekommt sie Demel an ihre Seite gestellt, mit dem sie nun alle Spreewaldhöfe der Umgebung abarbeiten muss, denn der Tote war ein rumänischer Erntehelfer, wie es viele davon während der Saison im Spreewald gibt. Schon bald muss sie einsehen, dass ihre bisherige Bullerbü-Romantik für Lausitzer Landwirtschaft trügt, viele persönliche Tragödien offenkundig werden und auch das Leben der Erntehelfer alles andere als rosig ist.
Nach dem ersten Spreewaldkrimi der Autorin war ich nun sehr auf eine Fortsetzung gespannt, da ich nur eine halbe Autostunde vom Spreewald entfernt wurde und die meisten Schauplätze des Buches kenne. Den ersten Teil hatte ich noch als recht träge in Erinnerung und auch dieses Mal will die Geschichte nicht so recht in Fahrt kommen. Es ist immer noch ein recht einfacher Erzählstil - genau das Richtige, um das Buch Stück für Stück als Fortsetzungsgeschichte in unserer "Lausitzer Rundschau" abgedruckt zu sehen. Es würden sowohl die Hausfrau, der Geschäftsmann als auch der Rentner mitlesen, aber keiner würde dem nächsten Tag und der Fortsetzung entgegenfiebern, weil keine Spannung aufkommt. Das tut mir für diesen Regionalkrimi sehr leid, denn der ZDF-Spreewaldkrimi hat es geschafft, eine Nummer zu werden. Da wäre auch ein Fortsetzungsbuch für unsere Region wünschenswert, aber noch kommt es nicht so recht in Fahrt.
Das Cover ist um so identischer gestaltet und jeder, der es sieht, weiß sofort, in welche Gegend er sich beim Lesen begeben wird.