So relevant wie lange nicht mehr
Es sind vielversprechende erste Seiten in Kurt Tallerts Buch, auf denen er mit viel Humor den Bogen spannt von einem Gemälde, das während seiner Kindheit in Bad Honnef im Treppenhaus zu einer unangenehmen Begegnung mit einem Schaffner im Zug zieht. Und doch drehen sich diese ersten Seiten um das Schicksal und das Leid seines Vaters, der als Halbjude während der NS-Zeit ins KZ gebracht wurde und bis zu seinem Lebensende mit der Absurdität des Nationalsozialismus hadert, mit der Absurdität das frühere 'Brüder' fähig sind sich unermessliches Leid anzutun.
"Die Einteilung der Menschen in Täter und Opfer und die gleichzeitige Einsicht in die phänomenologische Fragwürdigkeit einer solchen Einteilung ließen meinen Vater zu einer Zeit über die ganze Menschheit stolpern, in der er eigentlich erst einmal eine Person hätte werden sollen." (S.17)
Ein wahnsinnig relevantes Thema, gerade in diesen Tagen, in denen antisemitische und rechtsradikale Tendenzen wieder salonreif werden. Gerne möchte ich Kurt Tallerts Gedankengängen dazu weiter folgen.
"Die Einteilung der Menschen in Täter und Opfer und die gleichzeitige Einsicht in die phänomenologische Fragwürdigkeit einer solchen Einteilung ließen meinen Vater zu einer Zeit über die ganze Menschheit stolpern, in der er eigentlich erst einmal eine Person hätte werden sollen." (S.17)
Ein wahnsinnig relevantes Thema, gerade in diesen Tagen, in denen antisemitische und rechtsradikale Tendenzen wieder salonreif werden. Gerne möchte ich Kurt Tallerts Gedankengängen dazu weiter folgen.