Gefällt mir gar nicht

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
sabzz Avatar

Von

Stachel und Stunk erleben ihren ersten Tag im Kindergarten und schon der Einstieg missfällt mir. Stachel wird von der Erzieherin Frau Bär versehentlich an einen Baum gedonnert, eine Entschuldigung bleibt natürlich aus. Kurz darauf erscheint Stunk: unhöflich, respektlos und mit einer endlosen Reihe von Pups-„Witzen“, die weder witzig noch charmant sind, sondern schlicht herablassend wirken.

Von da an geht es chaotisch weiter. Stunk macht die Musik so laut, dass alle genervt sind, und als die Kinder sich beschweren, pupst er so heftig, dass Frau Bär in Ohnmacht fällt. Pädagogisches Geschick? Fehlanzeige. Alles, was Frau Bär zu den Situationen beiträgt ist: „Vertragt euch“ oder „Kinder, was soll das?“. Von Konfliktlösung oder Fürsorge keine Spur.

Dann verschwinden Stachel und Stunk einfach in den Wald, werden plötzlich Freunde, umarmen sich und schlafen sogar ein. Was macht die Erzieherin derweil? Offenbar nichts. Entweder ist sie immer noch bewusstlos oder völlig uninteressiert daran, wo die Kinder sind.

Und dann kommt die Szene, die mich am meisten stört: Als die beiden von den anderen Kindern nebeneinander schlafend gefunden werden, ruft ein Eichhörnchen: „Guckt mal, die knutschen.“ Für ein Buch ab 4 Jahren ist das absolut unangemessen. Ein schöner Moment von Nähe und Freundschaft wird ins Lächerliche gezogen und mit Spott überzogen. Das vermittelt Kindern, dass Zuneigung etwas Peinliches ist und dass es in Ordnung sei, andere dafür auszulachen. Dass Frau Bär mal wieder nicht eingreift, passt leider ins Gesamtbild.

Hinzu kommt, dass die Kinder offenbar bis zur Abenddämmerung im Kindergarten bleiben und Stachel und Stunk dann gemeinsam nach Hause gehen. Werden die Kinder dort eigentlich nicht gebracht oder abgeholt? Die Geschichte wirkt unausgereift, inkonsequent und hinterlässt ein ungutes Gefühl.

Mein Fazit: Die beiden Neuen werden am ersten Tag sofort gehänselt, die Erzieherin ist komplett nutzlos und die Botschaften, die das Buch vermittelt, sind problematisch. Mir gefällt dieses Buch überhaupt nicht.
Das einzig Positive sind die Illustrationen, die ich ganz hübsch finde.