So toll!

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„Stachel und Stunk“ von Juli Wind ist ein Bilderbuch, das sofort ins Herz trifft – witzig, liebevoll und mit einer großartigen Botschaft.

Schon das Cover macht neugierig: leuchtende Farben, verspielte Illustrationen und zwei ungewöhnliche Figuren, die irgendwie anders sind, aber gerade deshalb auffallen. Man spürt: Das wird keine gewöhnliche Kindergeschichte.

Stachel – ein Stachelschwein, das bei Angst sofort seine Stacheln aufstellt (sein sogenannter „Kaktuspopo“) – und Stunk – ein Stinktier, das so stark pupst, dass selbst Frau Bär in Ohnmacht fällt –, sind zwei Außenseiter in der Wurzelzwerge-Kita.

Was das Buch so besonders macht, ist der liebevolle Umgang mit Themen wie Anderssein, Selbstakzeptanz und Freundschaft. Juli Wind schafft es, diese wichtigen Werte auf spielerische Weise zu erzählen – ohne Moralkeule, aber mit viel Humor und Herzlichkeit. Man merkt, da steckt echtes Empfinden und Erfahrung dahinter.

Die Sprache ist kindgerecht, witzig und manchmal frech, etwa, wenn die Pupsgeschichten ins Spiel kommen – das sorgt sicher für Gelächter beim Vorlesen und Zuhören. Aber es bleibt nicht beim Gag: Die Emotionen, die Ängste, die Unsicherheiten von Stachel und Stunk sind spürbar, und sie werden ernst genommen.

Illustratorisch setzt Ulrike König dem Text die Krone auf. Die Bilder sind freundlich, bunt, voller witziger Details, ohne überladen zu wirken. Gerade bei Kinderbüchern ist das so wichtig – sie ziehen in die Welt hinein, die Charaktere werden greifbar durch ihre Mimik und Gestik, die Umgebung lädt zum Schauen und Entdecken ein.

Besonders gelungen finde ich, wie die Geschichte zeigt, dass das, was zuerst seltsam oder unangenehm wirkt – also Stachels Stacheln, Stunks Geruch – auch etwas sein kann, das verbindet, das Stärke bietet, wenn man jemanden findet, der einen versteht und annimmt. Wie schön, dass Anderssein nicht als Hindernis, sondern als besonderer Teil einer Freundschaft erzählt wird.