Eigentlich hat mir dieser Ratgeber gut gefallen. Cover und Titel sind ansprechend gewählt und das Buch ist inhaltlich gut aufgebaut. Die Kategorisierung der einzelnen Eltern-Typen ist logisch, die dazugehörige "Checkliste" zum Definieren der Typen ebenfalls. Die Beispiele der Autors veranschaulichen die einzelnen Typen sehr verständlich und helfen schon am Anfang jedes Kapitels zu verstehen, warum Eltern gewisse Glaubens- und Handlungsweisen haben und wie sie selbst zu diesen gekommen sein könnten. Dass der Auto christliche/biblische Sichtweisen mit einbaut, muss man, denke ich mögen. Gut ist jedenfalls, dass diese Sichtweisen nicht mit erhobenem Zeigefinger runtergebetet, sonderlich teilweise sogar hinterfragt werden. Empfehlen kann ich es jedem, der praktisch erst damit anfängt, zu definieren, was in der Beziehung zu den Eltern nicht stimmt und warum. In meinem Fall konnte ich aus dem Ratgeber leider nichts mitnehmen. Dass man ein klärendes Gespräch führen sollte, in dem man die Problematik klar ausspricht, eigene Grenzen klarmacht und im Zweifelsfall Distanz wahren muss, dürften die meisten sicherlich schon intuitiv gemacht haben. Hat man (Schwieger-)Eltern, die weder das Wort Nein noch Grenze kennen oder verstehen wollen und die Standpunkte und Sichtweisen ihrer Kinder sogar belachen oder abstreiten, wird dieses Buch keine erhellenden Gedanken oder Ratschläge mehr liefern. Das Buch setzt, zumindest teilweise, voraus, dass auch die andere Seite offen für das ist, was ihre Kinder empfinden.