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nähpummelchen Avatar

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Das Buch hat mich wegen seiner sehr klar strukturierten Inhaltsangabe angesprochen - verschiedene "Phänomene" elterlichen Miteinanders wurden hier erwähnt und das ein oder andere Kapitel hat mich dabei interessiert und ich dachte, meine Situation dabei wiederfinden zu können. Die betreffenden Kapitel fand ich dann aber eher enttäuschend, weil ich den Eindruck hatte, mich zwar im Titel, nicht aber in der Ausführung wiederzufinden. Vielleicht wurde das ein oder andere Thema zu einseitig gedacht? Vielleicht war ich schon zu voreingenommen und hatte Erwartungen, worum es nun eben ganz genau gehen sollte? Oder vielleicht kann ein Buch auch nicht jede Verhaltensweise aufgreifen. Das widerum lässt der Buchtitel zumindest nicht vermuten.
Die Kapitel, in denen ich mich nicht wiedergefunden habe, fand ich dennoch gut beschrieben und mir ist aufgefallen, dass er in den Fallbeispielen und den anschließenden Erklärungen, wenn auch nicht explizit betont, Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass man nicht in den Verteidigungsmodus wechselt, wie ich es häufig in Unterhaltungen mit Eltern erlebe. Und das finde ich auf jeden Fall eine wichtige Botschaft zu jedem dieser Kapitel: Dass man die Rolle des Kindes zwar nicht verlassen kann, aber sich trotzdem in seiner Rolle als erwachsener Mensch behaupten können darf.
Entgegen einiger Ratgeber, die ich bisher kennengelernt habe, ist die Sprache nicht schwammig und lässt auch nicht unendlich viel Raum für Interpretation, sodass man nachher so schlau ist wie zuvor. Die Situationen sind wirklich klar beschrieben, und deutlich in ihrer Aussage.