Bessere Verpackung als Inhalt

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karschtl Avatar

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Ich habe von dem Buch eine Leseprobe gelesen und fand sie durchaus unterhaltsam. Leider hab ich das Buch bei der anschließenden Verlosung nicht gewonnen und bin daher nun erst durch Bookcrossing zu diesem Buch gekommen.

Die anfangs unterhaltsamen Berichte einer Mutter von 2 1/2 Kindern (die ja dann bald drei werden), die mit Mann, Sack + Pack aus der Großstadt London rauf auf's Land zieht, werden mit der Zeit doch leider immer mehr uninteressant. Vieles wiederholt sich (ständiger Ärger mit Handwerkern, Sorge um kranke Eltern, Autopannen, Mann ständig weg in London, schleppende neue Freundschaften, Ausflüge in Geisterschlösser oder die Natur...). Es gab keine echten Highlights, auf die das Buch zusteuerte; und für mich daher auch keine bedeutenden Leseerlebnisse.
Auffallend an diesem Buch ist die komplette Abwesenheit von Namen. Alle Personen werden durch Alter, Geschlecht und sonstige Attribute bestimmt, wie z.B. Baby, Mutter, Farmersfrau, schwuler bester Freund. Sicherlich sind Namen nicht das Wichtigste bei einem Buch, aber hilfreich und netter zu lesen wäre es so auf jeden Fall. Was mir jetzt auch nicht wirklich klar ist: ist dieser Roman denn autobiografisch, oder Fiktion?

Der dt. Titel des Buches hat sich mir auch nicht vollkommen erschlossen. Was ist mit "Schluß" gemeint? Schluß mit dem schönen Leben in London vielleicht, dem die Ich-Erzählerin anfangs ja doch beträchtlich nachtrauert? Oder sollte es sich einfach nur auf "Stadt, Land, Kuss" (Titel eines nicht sehr erfolgreichen Filmes) und "Stadt, Land, Fluß" (beliebtes Gesellschaftsspiel) reimen? Dafür war zumindest die Aufmachung des Buches ganz ansprechend. Leider hat für mich die Verpackung nicht ganz die Erwartungen erfüllt, die ich an den Inhalt dementsprechend hatte.